Der Schriftzug "Saentis" auf dem Wrack des Schiffes
Bildrechte: Schiffsbergeverein Romanshorn

Der geplante Bergungstermin der Säntis kann nicht eingehalten werden, bei den Vorbereitungen gab es technische Probleme.

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Bodensee: Bergung des versenkten Dampfers "Säntis" verschoben

Vor gut 90 Jahren wurde der Schaufelraddampfer "Säntis" im Bodensee versenkt. Am 17. April sollte das Schiff planmäßig geborgen werden. Eine weltweit einzigartige und vor allem schwierige Aktion, die sich nun verzögert – aus technischen Gründen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Die Vorarbeiten für die Bergung der im Bodensee versenkten "Säntis" haben begonnen. Geplant ist, mit Hilfe von Stahlseilen und einer speziell angefertigten Hebeplattform, bestückt mit luftgefüllten Tanks, das Schiff langsam und kontrolliert anzuheben.

Beim Einziehen einer Bergeleine ist allerdings ein Seil gerissen und die ganze Führungsleine ist auf das Vorderdeck des Wracks abgesunken. Deshalb kann der geplante Bergungstermin am 17. April nicht eingehalten werden. Das hat der Schiffsbergeverein Romanshorn mitgeteilt.

Die "Säntis" soll noch diesen Sommer geborgen werden

Außerdem müssen am Tauchroboter technische Teile ausgewechselt werden. Anschließend werden die Leinen in 210 Meter Wassertiefe mit dem Tauchroboter erst entwirrt, bevor der Bergevorgang weiter vorgesetzt werden kann. Wie lange das dauert, möchte der Präsident des Schiffsbergevereins, Silvan Paganini, nicht prognostizieren. Er sagte laut einer Mitteilung: "Wir bleiben dran und sind überzeugt, das Dampfschiff Säntis noch in diesem Sommer bergen zu können. Der Zuspruch der Bevölkerung und Sponsoren für das Projekt ist riesig und motiviert uns zusätzlich."

Tickets für Zuschauerschiffe werden rückerstattet

Sieben ausgebuchte Zuschauerschiffe mit rund 1.000 Gästen sollten bei der Bergung dabei sein. Die Fahrten sind abgesagt, Betroffene bekommen das Geld für ihre Tickets zurück. Der Schiffsbergeverein und die Schweizerische Bodensee-Schifffahrt wollen die Zuschauer-Fahrten zur Bergung neu ausschreiben, sobald klar ist, wann die Bergung definitiv stattfinden kann.

Im Bodensee versenkt - um Kosten zu sparen

Das Wrack der "Säntis" liegt seit gut 90 Jahren im Bodensee – in 210 Metern Tiefe. Sie wurde neben anderen Schiffen versenkt, um Kosten für die Entsorgung zu sparen. Die "Säntis" war 1892 in Dienst gestellt worden und transportierte vier Jahrzehnte lang Waren und Personen über den Bodensee zwischen Romanshorn in der Schweiz, Friedrichshafen, Lindau und Bregenz in Österreich.

Video: Bergung der "Säntis" im Bodensee beginnt

Zwei Seeleute auf einem Boot vor dem Ablegen am Bodensee
Bildrechte: BR/Steffen Armbruster
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Die Bergung der "Säntis" vom Grund des Bodensees hat begonnen.

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