Bei der Sprengung eines Geldautomaten in einem Auracher Wohngebäude ist ein erheblicher Schaden entstanden.
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Polizeibeamte untersuchen die Bankfiliale in Aurach.

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Geldautomat gesprengt: Täter konnten gesamtes Bargeld erbeuten

Unbekannte haben am frühen Mittwochmorgen in der VR-Bank in Aurach im Landkreis Ansbach einen Geldautomaten gesprengt. Das LKA sucht nun nach den Tätern, die wohl mit einer Limousine geflüchtet sind. Sie konnten offenbar viel Bargeld entwenden.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Ein Knall schreckte am frühen Mittwochmorgen viele Einwohnerinnen und Einwohner von Aurach im Landkreis Ansbach auf: In der Filiale der VR-Bank in der Ortsmitte hatten Unbekannte gegen 05.00 Uhr einen Geldautomaten mit Sprengstoff in die Luft gejagt. Danach, so das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA), flohen die Täter in einer Limousine in Richtung Herrieden. In dieser Richtung liegt auch eine Auffahrt zur Autobahn A6.

Täter waren "erfolgreich"

Laut BLKA waren die Täter "erfolgreich", eine genaue Summe möchte man allerdings nicht nennen. Einem Sprecher zufolge konnten die Täter das gesamte Bargeld der Filiale entwenden. Die Bank befindet sich im Erdgeschoss eines Wohnhauses, in dem ein Mieter lebt. "Der Mieter, der oben wohnt, ist ohne Schaden geblieben, das ist das Wichtigste", so der stellvertretende Vorsitzende der VR-Bank Mittelfranken, Hermann Meckler. Er sei froh, sagt er im Gespräch mit BR24, dass keine Menschen verletzt wurden, besonders "nachdem die Sprengung ja schon am Morgen stattfand, da sind ja schon viele Bürger und Menschen unterwegs."

Sofortige Fahndung mit Hubschrauber

Die Polizei hat sofort nach der Tat angefangen, nach den Tätern zu fahnden. Dabei kam auch ein Hubschrauber zum Einsatz, doch die Suche blieb ergebnislos. "Sie haben in der Regel hochmotorisierte Fahrzeuge", sagt BLKA-Sprecher Fabian Puchelt in Bezug auf die Täter. "Sie gehen rein, wenige Minuten später haben sie das Geld, setzen sich in die Fahrzeuge und fahren dann ohne Rücksicht auf Verluste mit Höchstgeschwindigkeiten vom Tatort weg."

Schnelle Tatabläufe mitten in der Nacht

Bei schnellen Tatabläufen wie diesen sei es für die Polizei schwierig, die Täter direkt danach zu stellen, fährt Puchelt fort. Hinzu komme, dass die Automatensprengungen meist mitten in der Nacht stattfinden und dadurch bis zur Benachrichtigung und Ankunft der Polizei wertvolle Zeit verstreiche. Deshalb hält man Präventionsmaßnahmen beim BLKA für einen wichtigen Weg.

Auch die VR-Bank Mittelfranken setzt seit den vermehrten Attacken auf Filialen in der Region auf Vorsorge. Dabei, so Hermann Meckler, kommen beispielsweise Einfärbesysteme zum Einsatz, die Scheine, beispielsweise nach einer Sprengung, für immer markieren würden. "Das muss technisch natürlich alles erst aufgerüstet werden", resümiert der stellvertretende Vorsitzende der VR-Bank Mittelfranken.

Filialen werden aus Sicherheitsgründen nachts geschlossen

Ein zweiter Weg, den die VR-Banken zu Präventionszwecken an in einigen Filialen umsetzen, ist der sogenannte Nachtverschluss. Meckler: "Wir schließen die Standorte von 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr. In einigen Standorten ist das auch schon passiert, sodass dann eben in dieser Zeit für den Kunden keine Verfügungen mehr möglich sind. Aber aus Sicherheitsgründen ist es einfach nötig." In der Auracher Filiale wurden bisher keine dieser Präventionsmaßnahmen angewendet.

Aktuell sei noch nicht klar, wie hoch der entstandene Schaden ist, man sei jedoch dagegen versichert, heißt es von Seiten der Bank. Für Kundinnen und Kunden würden durch Vorfälle wie diese keine Mehrkosten entstehen. Wann genau die Filiale am Kirchplatz wieder öffnen kann, das weiß auch der stellvertretende Vorsitzende Hermann Meckler derzeit nicht.

Einfärbesysteme machen Geldscheine unbrauchbar

Zwischen Januar und April sind zwölf mutmaßliche Geldautomatensprenger festgenommen worden. Die Gruppe soll in ganz Deutschland 90 Geldautomaten gesprengt haben, 34 davon in Bayern. Das BLKA führt seitdem Präventionsgespräche mit Banken. Dabei habe sich laut Polizei herausgestellt, dass diese zum großen Teil bereits Sicherungsmaßnahmen wie den Einbau von Einfärbesystemen umgesetzt haben. Im Falle einer Geldautomatensprengung werden die darin befindlichen Notenbündel so eingefärbt, dass sie für die Täter nicht mehr verwendbar sind.

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