Aktuelle Aufnahme bei der Übung für die Unken
Bildrechte: BR/Rudolf Heinz

Der Panzer samt Besatzung im Einsatz

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Rettung der Gelbbauchunke: Panzer fahren für den Artenschutz

Klimawandel, Straßenbau und intensive Landwirtschaft: Die Gelbbauchunke steht auf der Roten Liste für gefährdete Arten. Auch im Naturpark Oberer Bayerischer Wald ist sie bedroht. Nun soll die Bundeswehr helfen, den Froschlurch zu retten.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) ist ein kleiner, warziger Froschlurch mit einer unscheinbaren braun-grauen Oberseite und einem leuchtend gelben Bauch. Die Art lebt bevorzugt nahe Pfützen und Tümpeln und ist deshalb gefährdet: Denn wenn Kleintümpel austrocknen, verlieren die Gelbbauchunken ihren Lebensraum. In der Oberpfalz sollen nun Panzer der Bundeswehr helfen, den Lebensraum der bedrohten Tiere zu schützen.

  • Zum Artikel: Bund Naturschutz: Situation für Amphibien in Bayern dramatisch

Panzer sollen dem Froschlurch helfen

Wie das Landratsamt Cham mitteilt, sollen Soldaten künftig mit Panzern den Boden im Naturpark Oberer Bayerischer Wald bei Rötz bearbeiten. Am Dienstag stellen Anette Lafaire, Gebietsbetreuerin im Naturpark Oberer Bayerischer Wald, sowie Oberstleutnant Tobias Gößlbauer die Arbeiten in der ehemaligen Sandgrube in Rötz vor.

Durch die Panzerfahrten soll zunächst verhindert werden, dass das Gebiet zuwächst, wodurch dem Froschlurch Lebensraum verloren gehen würde. Die Kettenfahrzeuge verdichten außerdem die Bodenvegetation und schaffen so gute Bedingungen für den Lebensraum der Gelbbauchunke. Außerdem entstehen durch die Fahrzeuge Furchen im Boden, in denen sich kleine Tümpel bilden können. Darin kann die Gelbbauchunke laichen.

Feinde der Unken: Straßenbau und Landwirtschaft

Der Froschlurch ist vor allem durch den Verlust von Lebensraum gefährdet – das Tier steht auf der Roten Liste für besonders gefährdete Arten. Ursachen sind der Ausbau von Waldwegen oder das Verfüllen von Tümpeln. Straßenbau oder intensive Landwirtschaft trennt Lebensräume der Gelbbauchunke voneinander. Dadurch wird die Wanderung und der genetische Austausch der Froschlurche verhindert.

Die Gelbbauchunke wurde von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde zum Lurch des Jahres 2014 gekürt.

Bildrechte: pa/Zoonar/CHRISTOPHBOSCH@GMX.DE
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Eine Gelbbauchunke (Bombina variegata) sitzt auf einem glitschigen Stein

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!