Vermummte Polizeikräfte am Tatort in der Nürnberger Südstadt (Archiv).
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Vermummte Polizeikräfte am Tatort in der Nürnberger Südstadt (Archiv)

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Schüsse in Nürnberg: Staatsanwaltschaft erhebt Mord-Anklage

Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen 28-Jährigen wegen Mordes und versuchten Mordes erhoben. Sie geht davon aus, dass der Mann die tödlichen Schüsse im Oktober des vergangenen Jahres in der Nürnberger Südstadt abgegeben hat.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Nach tödlichen Schüssen in Nürnberg im vergangenen Oktober hat die Staatsanwaltschaft nun Anklage gegen den Tatverdächtigen wegen Mordes und versuchten Mordes erhoben. Die Anklagebehörde geht davon aus, dass der Mann die Schüsse am 24. Oktober 2022 vor einem Restaurant in der Südstadt abgegeben hat, durch die ein 30-Jähriger getötet wurde. Ein damals 35-Jähriger wurde schwer verletzt und überlebte nur durch eine Notoperation.

Polizei fahndete öffentlich nach dem Tatverdächtigen

Der Tatverdächtige besaß zudem keine gültige Erlaubnis für die Kleinkaliberwaffe, deswegen soll er auch wegen Verstößen gegen das Waffengesetz angeklagt werden. Bei einem Treffen der drei miteinander bekannten Personen in der Landgrabenstraße soll der 28-Jährige unmittelbar geschossen haben.

Nach der Tat hatte die Polizei öffentlich nach dem Verdächtigen gefahndet. Die Ermittler gaben ein Foto des Mannes heraus und baten die Bevölkerung um Mithilfe. Zudem wurde eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.

Verdächtiger versteckte sich offenbar in Hotel

Medienberichten zufolge hatte sich der Verdächtige bewaffnet und unter falscher Identität in einem bekannten Hotel im Zentrum von Rimini versteckt. Demnach konnten deutsche Ermittler eines der Handys orten und nach Rimini zurückverfolgen, weil der Verdächtige sich ins WLAN des Hotels eingeloggt hatte. Nach einem entsprechenden Hinweis der deutschen Polizei sollen dann deren Kollegen in Italien zugeschnappt haben. Dort fand die Polizei im Hotelzimmer des Mannes gefälschte Dokumente, mehrere Smartphones sowie eine Waffe samt Munition und Zubehör.

Am 14. Februar 2023 wurde er der deutschen Polizei übergeben und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Der Angeschuldigte hat sich laut Staatsanwaltschaft bisher nicht zu dem Tatvorwurf geäußert. Das Landgericht muss nun entscheiden, ob es die Anklage zulässt.

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