Eis an Obstblüten in Franken
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Bayern taut auf: Am Wochenende bis 23 Grad erwartet

Erst Sommergefühle im T-Shirt, jetzt wieder Winterjacke, Schal und Handschuhe - das Wetter in Bayern zeigt sich frostig. Auch in der Nacht zum Donnerstag wird in Teilen des Freistaats wieder Schnee erwartet. Doch Frühlingswetter ist wieder in Sicht.

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Und das soll Frühling sein? Kälte, Regen und mitunter sogar Schnee und Frost sorgen seit Tagen in Bayern für ungemütliches Wetter und Glätteunfälle. So erlebte auch Franken ein Winter-Comeback - der sorgte aber nicht nur für Kälte und Wind, sondern auch für beeindruckende Bilder. Am Schneeberg bei Bischofsgrün konnte man am Dienstag eine traumhafte Winterlandschaft bestaunen. Mit 1.051 Metern Höhe ist er Frankens höchster Berg.

Bis zu 23 Grad am Wochenende erwartet

Doch trotz romantischer Winterlandschaft sehnen sich die meisten Menschen wohl wieder nach Frühlingstemperaturen - und für sie gibt es Hoffnung. Zum Wochenende hin soll es deutlich wärmer werden, berichtet der Deutsche Wetterdienst (DWD).

Treffen die Vorhersagen ein, könnte das Thermometer Richtung Wochenende auf bis zu 23 Grad steigen. Grund für die derzeitige Wetter-Misere ist ein Tief über Norditalien. Das schaufele feuchte Luft nach Bayern, sagte Guido Wolz vom DWD in München. Entsprechend trüb sind die Aussichten: Regen oder sogar Schnee, mäßig bis frischer Westwind sowie überfrierende Nässe und Nachtfrost bis minus 4 Grad. 

Für Freitag verspricht Wolz eine Wende: "Das bedeutet, dass die Temperaturen deutlich nach oben ansteigen werden." Vor allem am kommenden Wochenende rechnen die Meteorologen mit Temperaturen zwischen milden 17 und 23 Grad. Ob das wonnige Frühlingswetter bis zum 1. Mai anhält, ist noch unsicher. Es könnte frühlingshaft sein, wagt Wolz eine vorsichtige Prognose für den Feiertag, an dem in vielen Orten Maibäume aufgestellt werden.

In Teilen Bayerns zunächst erneut Schnee

In Teilen Bayerns wird für Mittwoch und die Nacht zum Donnerstag erneut Schnee erwartet. Tagsüber werde es "bei kräftigen Schauern vorübergehend auch in tieferen Lagen Glätte geben", kündigte der Deutsche Wetterdienst am Mittwochmorgen an. Für Nachmittag und Abend sagte er zudem einzelne kurze Gewitter vorher.

In der Nacht zum Donnerstag sollte die Schneefallgrenze auf 400 bis 600 Meter sinken. Vor allem in den Mittelgebirgen und am Alpenrand werde es Glätte geben, oberhalb von 600 Meter zudem auch leichten Frost.

Schon am Mittwochmorgen hatte es vor allem in Alpennähe und im höheren Bayerischen Wald Glätte gegeben, schwerere Unfälle dadurch wurden aber zunächst nicht bekannt. 

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Obst- und Gemüsebauern befürchten Frostschäden

Kritisch ist die Lage aber für die Obst- und Gemüsebauern. Nach hochsommerlichen Tagen Anfang April blühten Kirsch- und Apfelbäume früher als gewöhnlich, nun drohen Frostschäden. Je kälter es sei und je länger die Kälte andauere, desto schwieriger werde es, sagte Thomas Riehl vom Verein Fränkischer Obstbauern in Kitzingen. Da machten zwei oder drei Stunden mehr oder weniger Nachtfrost schon einen Unterschied aus. 

Auf etlichen Feldern stünden Erdbeeren gerade in Vollblüte, so Riehl. Verfärbten sich Blüten dunkel, seien sie geschädigt. Kirsche und Zwetschge seien teils schon vor zwei Wochen abgeblüht gewesen. Deren Früchte seien erst wenige Millimeter groß und letztlich noch empfindlicher als die Blüten. "Die Früchte verfärben sich und fallen dann ab."

Wie sich der Kälteeinbruch auf den Ertrag und die Qualität von Obst und Gemüse auswirken werde, kann der Verband nicht abschätzen. Bis in den Oktober hinein sei es warm gewesen, sodass die Blüte in diesem Frühjahr sehr stark ausfalle. So könnten eventuelle Einbußen vielleicht abgemildert werden.

Erfrorene Spargelspitzen und beschädigte Weinreben

Patrick Scharl vom Bayerischen Erwerbsobstbau-Verband sorgt sich auch, weil Bestäuber wie Bienen und Hummeln bei dieser Witterung nicht fliegen. Auch dem zarten Spargel könnte große Kälte gefährlich werden. Nach der Frostnacht zu Montag habe er von Spargelbauern gehört, dass ihnen etwa beim grünem Spargel die Spitzen erfroren seien, berichtete Scharl.

In Frankens Weinbergen haben zwei Nächte unter null Grad bereits erhebliche Auswirkungen gezeigt. "Wir haben starke Frostschäden. 50 Prozent der Flächen sind betroffen, wenn auch unterschiedlich stark", sagte der Geschäftsführer des Fränkischen Weinbauverbands Hermann Schmitt in Würzburg. Die ersten Triebe mit den sogenannten Hauptaugen, die besonders ertragreich seien, seien erfroren. Nun hofften die Winzer auf den zweiten Austrieb.

Mit Informationen von dpa

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