Archivbild aus dem Jahr 2019: Paul Auster
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US-Bestsellerautor Paul Auster gestorben

Er war New Yorker mit Leib und Seele und Autor der "New-York-Trilogie". Nun ist der weltbekannte Schriftsteller Paul Auster laut Medienberichten mit 77 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Trauer um US-Bestsellerautor Paul Auster. Einem Medienbericht zufolge starb er im Alter von 77 Jahren an den Folgen einer Lungenkrebserkrankung, wie die "New York Times" (Externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt) berichtete. Auster sei in Brooklyn gestorben, berichtete die Zeitung unter Berufung auf eine Freundin des Schriftstellers. Auch der britische "Guardian" (Externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt) meldet den Tod des Autors.

Mehr als 30 Bücher veröffentlicht

Auster hat mehr als 30 Bücher geschrieben, die in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden und meistens in New York spielen. Im Jahr 1982 wurde er mit "Die Erfindung der Einsamkeit" berühmt, einer eindrücklichen Erinnerung an seinen Vater. International erfolgreich wurde er auch mit seiner "New York Trilogie" und dem Roman "Leviathan".

Paul Auster wurde 1947 in Newark als Sohn jüdischer Einwanderer geboren und träumte schon in seiner Jugend davon, Schriftsteller zu werden. Er studierte Literatur in New York und Frankreich und finanzierte sich anfangs durch Lehraufträge und Übersetzungsarbeiten. 

Durchbruch mit "New-York-Trilogie"

Nachdem seine erste Ehe gescheitert war, gelang ihm Mitte der 1980er Jahre mit der "New-York-Trilogie" - drei lose miteinander verbundenen Detektivgeschichten mit den Titeln "Stadt aus Glas", "Schlagschatten" und "Hinter verschlossenen Türen" - der Durchbruch. Später etablierte er sich mit Werken wie "Mond über Manhattan", "Mr. Vertigo" und "Das Buch der Illusionen" als gefeierter Bestsellerautor.

Austers Figuren, oft von seiner eigenen Lebensgeschichte beeinflusst, sind exzentrische, zerrüttete Charaktere. Sie verlieren sich auf der Suche nach sich selbst in dunklen Abgründen und obskuren Ecken. Das Unvorhersehbare, zufällige Ereignisse und fantastische Wendungen prägen ihr Dasein und geben Anlass zu philosophischen Betrachtungen über Kunst und Kultur, Identität, Leben und Tod.

"Baumgartner" war seine letzte Veröffentlichung

In jüngerer Vergangenheit veröffentlichte Auster einige umfangreiche Werke, darunter den Roman "4 3 2 1" von 2017, der mehr als 1.000 Seiten umfasst, und die etwa 800 Seiten starke Biografie über den US-Autor Stephen Crane (1871-1900) mit dem Titel "In Flammen" (Originaltitel: "Burning Boy"). Der mit rund 200 Seiten relativ kurze Roman "Baumgartner" erschien vergangenen November in den USA.

Nach seiner Krebsdiagnose unterzog Auster sich einer Reihe von Behandlungen, wie er vergangenes Jahr zur Veröffentlichung seines letzten Buches "Baumgartner" dem "Guardian" erzählte. "Ich habe das Gefühl, dass mein Gesundheitszustand so prekär ist, dass dies das Letzte sein könnte, was ich jemals schreibe." Doch wenn dies das Ende sei, dann habe es sich gelohnt - er gehe umgeben von "menschlicher Freundlichkeit" in seinem Freundeskreis.

Verlag: "Herausragender Autor"

Der Hamburger Rowohlt-Verlag, der mehr als 30 Jahre die Werke von Auster veröffentlichte, trauert um den Schriftsteller. Er sei einer der herausragenden Autoren der US-amerikanischen Literatur unserer Gegenwart gewesen, teilte der Verlag mit. "Seit 1989 erschienen die deutschen Übersetzungen seiner Bücher im Rowohlt-Verlag, eine lang andauernde und tiefe Verbindung, die uns den Verlust umso schmerzlicher spüren lässt."

Mit Informationen von AFP und dpa

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