Stiko-Chef Mertens.
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Der Chef der Ständigen Impfkommission, Mertens, rät vom Warten auf angepasste Corona-Impfstoffe ab.

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Stiko-Chef Mertens rät von Warten auf Omikron-Impfstoff ab

Nicht erst auf angepasste Omikron-Impfstoffe warten: Das rät Stiko-Chef Mertens allen, die zu einer Risikogruppe gehören. Sie sollten sich bald ein viertes Mal impfen lassen. Denn für angepasste Impfstoffe gebe es zu wenig Daten zur Schutzwirkung.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Menschen mit einem besonderen Risiko für schwere Erkrankungen als Folge einer Corona-Infektion sollten sich mit den aktuell verfügbaren Impfstoffen impfen lassen und nicht auf neue, angepasste Impfstoffe warten. Das empfiehlt der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens. Mit Blick auf die bislang verfügbaren Impfstoffe erklärte Mertens im Interview mit BR24: "Deren Schutzwirkung, die gut ist, kennen wir mittlerweile."

Laut Mertens noch nicht genügend Daten zur Schutzwirkung

Mertens rät von einem Abwarten auf Impfstoffe, die an die Omikron-Variante angepasst sind, ab. Zu diesen kenne man leider keine klinischen Daten, so Mertens. "Wir wissen aus Laboruntersuchungen, wie die Menschen auf diesen Impfstoff reagieren, wie viele Antikörper sie machen, aber es gibt keine Untersuchung zur tatsächlichen Schutzwirkung", sagte Mertens im Interview.

Die jüngste Anpassung der Stiko-Empfehlung zur Corona-Impfung mit einer Herabsetzung des Alters für eine zweite Booster-Impfung von 70 auf 60 Jahre erklärte Mertens mit neuen Daten aus den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Israel und einigen EU-Ländern.

Mertens beklagt schlechte Umsetzung der Stiko-Empfehlung

Gefragt nach der bereits länger bestehenden Forderungen, das Alter herabzusetzen, verwies Mertens darauf, dass die vorangegangene Empfehlung, Menschen über 70 und weitere Risikogruppen zu impfen, nur schlecht umgesetzt worden sei. Die Quote der zweiten Booster-Impfung bei den über 70-Jährigen liege bei lediglich 40 Prozent. Er hoffe, dass sich jetzt nicht nur diejenigen impfen lassen, die davon betroffen seien, dass die Altersgrenze herabgesetzt wurde – sondern auch die bisherige Risikogruppen, so Mertens.

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