Ein Auto mit einem Autohändler im Hintergrund.
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Beim Autokauf soll künftig ein neues Label bessere Auskunft über den Energieverbrauch des Fahrzeugs geben.

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Neues Pkw-Label soll besser über Energieverbrauch informieren

Der Energie-Verbrauch von neuen Fahrzeugen ist für Autokäufer oft schwer zu erkennen. Das soll sich nun aber laut Bundeswirtschaftsministerium ändern. Ab Mai soll ein neues Label gelten und Verbraucher übersichtlicher informieren.

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Wie viel Sprit verbraucht ein Neuwagen und wie viel CO₂ stößt er aus? Für viele Autokäufer entscheidet diese Frage darüber, für welches Modell sie sich entscheiden. Doch Informationen über Verbrauch und Emissionen sind oft unrealistisch und wenig übersichtlich. Das soll sich ab dem Frühjahr ändern.

Verbrauchs- und Emissionswerte auf Basis von global geltenden Prüfverfahren

Das Bundeswirtschaftsministerium hat ein neues Label vorgestellt, das Autokäufern künftig mehr Durchblick verschaffen soll. Hintergrund ist eine entsprechende Novelle der Verordnung zur Energieverbrauchskennzeichnung bei Pkw, die laut dem Ministerium am Freitag in Kraft getreten ist. "Die verbesserte Kennzeichnung von neuen Pkw bringt mehr Transparenz beim Autokauf", sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) laut Mitteilung. Ziel sei eine "informierte Kaufentscheidung, die das Klima schützt und den Geldbeutel schont", so Habeck.

Anlass für die Novellierung sei eine europaweite Umstellung des Prüfmessverfahrens gewesen. Verbrauchs- und Emissionswerte müssen künftig auf Basis der realistischeren weltweiten Prüfvorschriften (WLTP) angegeben werden, die seit Ende 2017 in Kraft sind. Die von der EU verlangte Umsetzung in eine Kennzeichnungspflicht scheiterte hier aber in der vergangenen Wahlperiode in Deutschland.

Auch Informationen über wahrscheinliche CO₂-Kosten geplant

Farblich gekennzeichnete CO₂-Klassen sollen dann auf einen Blick zeigen, wie viele CO₂-Emissionen ein Pkw im Vergleich zu alternativen Modellen ausstößt, heißt es weiter in dem Papier des Wirtschaftsministeriums. Die Fahrzeuge werden dabei von A (kein CO₂-Ausstoß, grün) bis G (hohe Emissionen, rot) eingeteilt. Bei der Klassen-Einteilung wird nur der absolute CO₂-Ausstoß berücksichtigt, das Gewicht des Fahrzeugs spiele keine Rolle mehr. Bisher konnte etwa ein schwerer SUV gut abschneiden, weil sein Verbrauch im Verhältnis zum Gewicht vergleichsweise niedrig war.

Das Pkw-Label soll außerdem über die aktuelle Kfz-Steuer des neuen Pkw informieren sowie über die CO₂-Kosten, mit denen ein Käufer bei einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern in den kommenden zehn Jahren rechnen muss. In Deutschland gibt es bereits eine CO₂-Abgabe, die auch in der EU insgesamt greifen soll und über die Jahre steigt. Da das Ausmaß des Anstiegs des CO₂-Preises aber unsicher ist, werden dafür drei Szenarien (hoch, mittel, gering) unterstellt.

Label soll ab 1. Mai verpflichtend sein

Zudem würde für jede Antriebsart ein eigenes Label eingeführt, womit Kundinnen und Kunden deutlich mehr relevante Informationen erhielten. Für vollelektrische Autos und Plug-in-Hybride würden zusätzlich der Stromverbrauch und die elektrische Reichweite angegeben. Bei Plug-In-Hybriden soll so einmal wie bisher der Verbrauch im Mischbetrieb - also elektrischer und fossiler Antrieb kombiniert - in Klassen angegeben werden. Zum anderen muss aber auch die Klasse für einen reinen Verbrenner-Betrieb ausgewiesen werden. Damit reagiert man auf die Erfahrung, dass viele dieser oft schweren und als Dienstwagen genutzten Fahrzeuge ausschließlich mit Benzin oder Diesel betankt werden.

Händler und Hersteller müssen das Pkw-Label nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums ab 1. Mai dieses Jahres umsetzen. Der Hinweis müsse im Autohaus direkt am ausgestellten Fahrzeug angebracht oder dessen Inhalte beim Kauf über das Internet entsprechend angegeben werden. Bei Print-Werbung in Zeitungen oder Zeitschriften sind die Angaben ab August Pflicht.

Mit Informationen von dpa und Reuters.

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