Maximilian Mittelstädt bejubelt sein Tor beim 2:1-Sieg der DFB-Elf gegen die Niederlande
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Maximilian Mittelstädt bejubelt sein Tor beim 2:1-Sieg der DFB-Elf gegen die Niederlande

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DFB-Elf gegen die Niederlande "völlig losgelöst"

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat auch in Frankfurt gegen die Niederlande ihr neues Gesicht gezeigt. Spielfreude und Einsatz stimmten. Und dank des späten Siegtreffers gab es beim 2:1 (1:1) in Pink gegen "Oranje" zweimal Grund zum Jubeln.

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Nach dem überzeugenden 2:0-Sieg am Samstag in Lyon gegen Frankreich hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auch im zweiten Härtetest vor der Fußball-EM im eigenen Land überzeugt und einen verdienten Sieg gefeiert. Durchaus auch mit ein wenig Glück bezwang die DFB-Auswahl das Team aus den Niederlanden durch Treffer von Maximilian Mittelstädt (11.) und Niclas Füllkrug (85.) mit 2:1 (1:1). Für die frühe Führung der Gäste hatte Joey Veerman gesorgt (4.).

Maximilian Mittelstädt: Erst Riesenbock, dann Ausgleichstreffer

Die in Frankreich losgetretene Euphoriewelle um die deutsche Nationalmannschaft könnte sich nach dem 2:1 in Frankfurt gegen die Niederlande weiter aufbauen. Bundestrainer Julian Nagelsmann setzte 80 Tage vor dem EM-Auftaktspiel in München gegen Schottland wie angekündigt auf dieselbe Startelf wie beim 2:0-Sieg gegen Frankreich. Die neuen pinken Auswärtstrikots hatten Premiere und sollten Glück bringen, doch bereits nach vier Minuten stand es erstmal 0:1.

Maximilian Mittelstädt hatte nach einem missglückten Rückpass Oranje-Angreifer Memphis Depay den Ball in den Lauf gespielt. Dessen überlegten Lupfer nahm der frei stehende Joey Veerman direkt per Volley und traf zur frühen Führung der Niederländer.

"Vor ein paar Monaten wären wir nach dem 0:1 wahrscheinlich zusammengebrochen. Aber das ist nicht passiert." Toni Kroos

Fans feiern zu "Major Tom"

Allerdings ließ sich die erneut von Toni Kroos dirigierte DFB-Elf davon nicht aus der Bahn werfen. Nach einer kurz ausgeführten Ecke von der linken Seite legte Jamal Musiala für den im Rückraum lauernden Mittelstädt ab. Der Linksverteidiger zögerte in seinem erst zweiten Länderspiel keine Sekunde und zirkelte den Ball direkt mit dem linken Innenrist Richtung Tor, wo er unhaltbar in den Maschen landete.

"Völlig losgelöst" feierten die 48.390 Zuschauer in der ausverkauften Arena in Frankfurt zur neuen Torhymne "Major Tom" von Tom Schilling. Im Anschluss erspielte sich die DFB-Auswahl ein kleines Übergewicht. Die nächste hochkarätige Möglichkeiten hatte Gündoğan, der nach mustergültigem Steckpass von Musiala die Riesenchance zum 2:1 ausließ und an Keeper Bart Verbruggen scheiterte.

Von den Gästen kam wenig. Lediglich ein Freistoß sorgte für Gefahr – der landete auf dem Kopf von Matthijs de Ligt, dessen Hereingabe Gündoğan aber in höchster Not klären konnte. Ansonsten konzentrierte sich die Elftal auf eine kompakte Defensive.

Kroos und Musiala überzeugen erneut

Im defensiven Mittelfeld gab Rückkehrer Kroos erneut den ballsicheren Taktgeber, eine Art Quarterback, der sich von der Manndeckung durch Tijjani Reijnders immer wieder befreien konnte. Vor Kroos ließen die beiden Offensiv-Youngster Musiala und Florian Wirtz ihre Klasse aufblitzen. Sie rotierten viel und waren für die niederländische Verteidigung kaum zu greifen.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste etwas besser aus der Kabine, und die Deutschen zeigten sich in der Abwehr wie bei der Großchance von Depay (61.) mitunter anfällig. Nach rund einer Stunde wechselte Nagelsmann gleich doppelt: Für Gündoğan und Robert Andrich kamen Chris Führich und Pascal Groß. Doch das erste deutsche Ausrufezeichen der zweiten Halbzeit setzte erneut Mittelstädt, der mit einem satten Distanzschuss Verbruggen prüfte (65.).

Füllkrug trifft mit der Schulter - Kroos: "Schwung mitgenommen"

Insgesamt wurde das Spiel auf rutschigem Rasen aber eher schlechter. Nagelsmann reagierte und brachte in Thomas Müller und Niclas Füllkrug zwei frische Offensivkräfte, das Unentschieden schien ihm nicht genug. Die Spieler auf dem Rasen schienen die Botschaft verstanden zu haben und erhöhten nochmal den Druck. Musiala (76.) und Müller (83.) scheiterten zunächst mit zwei guten Chancen an Oranje-Keeper Verbruggen, dann schlug Füllkrug zu: Nach einer Ecke von Kroos bugsierte der Dortmunder den Ball mit der Schulter ins Tor.

"Die gute Nachricht ist, dass wir zwei sehr gute Testspiele gemacht haben. Die schlechte ist, dass das keine Punkte bringt fürs Turnier", sagte Toni Kroos bei RTL. Nach dem frühen Rückstand habe das Team eine starke Reaktion gezeigt, meinte der Profi von Real Madrid. Man habe "den Schwung mitgenommen" aus dem Sieg gegen Frankreich.

"Der Sieg tut sehr gut. Das Spiel war anspruchsvoller als gegen die Franzosen", fand der Bundestrainer, der ein sehr positives Fazit der Testspielwoche zog: "Der Geist der Mannschaft ist sehr gut. Die letzten zehn Tage waren super von der Mannschaft." Besonders gut habe ihm gefallen, dass die Mannschaft aktiv verteidigt hat und man gemerkt habe, dass sie die Partie unbedingt gewinnen wollte.

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