Wafer, auf dem Mini-Laser
Bildrechte: picture alliance/dpa | Marijan Murat

Siltronic ist auf die Herstellung von Wafern spezialisiert. Das sind hauchdünne Siliziumscheiben, die den Rohstoff für Halbleiter darstellen.

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Siltronic – "Wafer" für die Chipindustrie

Im BR24 Börsen-Ticker blicken wir jede Woche auf die Aktienkurse von 35 börsennotierten Unternehmen aus Bayern im MDAX oder SDAX. Anders als die großen DAX-Konzerne stehen sie selten im Fokus – wie zum Beispiel Siltronic mit Sitz in München.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft und Börse am .

In der Regel ist ein Unternehmen stolz darauf, wenn es offiziell das Siegel "von strategischer Bedeutung für den Standort Deutschland" trägt. Bei Siltronic allerdings dürfte die Freude über diese Bewertung durchwachsen sein. Denn das entsprechende Votum des Bundeswirtschaftsministeriums verhinderte Anfang 2022 ein Milliardengeschäft. Damals blieb nämlich die erforderliche Genehmigung für einen Verkauf der hoch profitablen Firma an GlobalWafers aus Taiwan aus, die Übernahme im Wert von 4,4 Milliarden Euro kam nicht zustande.

Siltronic liefert "Wafer" an Chipkonzerne weltweit

In Branchenkreisen war das Interesse der Asiaten an dem Unternehmen aus Burghausen keine Überraschung. Siltronic ist auf die Herstellung von Wafern spezialisiert. Das sind hauchdünne Siliziumscheiben, die, vereinfacht gesagt, den Rohstoff für Halbleiter darstellen. Der Markt wächst seit Jahren rasant, und Siltronic ist einer der führenden Lieferanten von Chipkonzernen in aller Welt.

Gegründet wurde die Firma einst als Tochter der Wacker Chemie, das Unternehmen ist aber seit 2015 als selbständiger Konzern an der Börse. Die Aktie ist im MDAX notiert. Die frühere Mutter Wacker ist mit einem Anteil von knapp 31 Prozent nach wie vor größter Aktionär. Heute ist Siltronic an der Börse knapp 2,4 Milliarden Euro wert.

Niedrige Absatzmengen und hohe Stückkosten trüben Prognosen

Inzwischen arbeiten für das Unternehmen weltweit gut 4.300 Beschäftigte. Produziert wird in Burghausen und in Freiberg. Es gibt weitere Standorte in den USA und in Asien. In Singapur wird gerade eine neue Fabrik gebaut. Im vergangenen Geschäftsjahr machte Siltronic einen deutlichen Umsatzsprung auf 1,8 Milliarden Euro.

In einer Prognose des Vorstands für das laufende Geschäftsjahr heißt es dazu, dieses Umsatzniveau werde man im Jahr 2023 nicht erreichen können. Schuld seien negative Wechselkurseinflüsse und niedrigere Absatzmengen. Zwar habe man die Preise leicht steigern können, aber gleichzeitig würden auch die Stückkosten wegen der gestiegenen Inflation höher ausfallen.

Dieser Artikel ist Teil einer BR24-Serie über börsennotierte Unternehmen aus Bayern, die im MDAX oder im SDAX gelistet sind. Solche Aktien können häufig stark schwanken. Diese Kurzporträts sind keine Anlageempfehlung! Jeden Freitagabend gibt es in unserem Börsen-Ticker einen Wochenrückblick, den wir mit Hilfe automatisierter Datenverarbeitung erstellen.

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