Ein Paar vergnügt sich im Bett.
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Seit 2010 ist der 4. September der Tag der sexuellen Gesundheit.

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4. September: Welttag der sexuellen Gesundheit

Er wurde 2010 ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für sexuelle Gesundheit weltweit zu schärfen. Dieses Jahr soll der Aktionstag auf die Bedeutung einer offenen Kommunikation für die sexuelle Gesundheit aufmerksam machen.

Der diesjährige Welttag der sexuellen Gesundheit am 4. September 2022, den die "World Association of Sexual Health" (WAS) 2010 ins Leben gerufen hat, steht unter dem Motto "Let’s Talk Pleasure" (auf Deutsch: "Reden wir über Genuss"). Mit dem Aktionstag will unter anderem die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) darauf aufmerksam machen, wie wichtig eine offene Kommunikation für die sexuelle Gesundheit ist. Tipps und Kampagnen der Behörde sollen Menschen dazu anregen, "über das sexuelle Wohlbefinden und vermeintliche Tabuthemen wie sexuell übertragbare Infektionen (STI) zu sprechen", wie es in der anlässlich des Welttags veröffentlichten Pressemitteilung heißt.

Über sexuell übertragbare Krankheiten zu reden, fällt vielen schwer

Wie die Studie zur "Gesundheit und Sexualität in Deutschland" (GeSiD) zeigt, fällt es Menschen hierzulande immer noch schwer, gegenüber ihren Partnern sexuell übertragbare Krankheiten zu thematisieren. Weniger als die Hälfte der Menschen in festen Beziehungen spricht demnach vor dem ersten Sex über Aids oder andere sexuell übertragbare Infektionen. Männer sind laut der Statistik noch zurückhaltender als Frauen.

Mit dem "Online-Kondometer" den passenden Schutz finden

Die BzgA weist besonders auf die Übertragbarkeit von Chlamydien, bestimmte Bakterien, hin. Sie seien vor allem unter jungen Menschen eine der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Den besten Schutz vor dieser Infektion, die vor allem zu Entzündungen der Harnröhre, des Genitaltrakts und des Enddarms führt, bieten laut BzGA Kondome. Wichtig dafür: Die schützenden Gummis müssen genau passen. Die BzgA hat daher eine Webseite mit Tipps eingerichtet, mit deren Hilfe Männer das für sie richtige Kondom finden können. Unter anderem können sie sich mit dem sogenannten "Online-Kondometer" die richtige Größe ausrechnen lassen.

Impfung gegen humane Papillomaviren soll bekannter werden

Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) ruft anlässlich des Welttags der sexuellen Gesundheit dazu auf, die HPV-Impfung bei Eltern und Kindern bekannter zu machen. Bei dieser Impfung handelt es sich um eine Immunisierung gegen sogenannte humane Papillomviren (HPV). Diese Viren können verschiedene Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs, Tumore am After, Penis, Mund und Rachen auslösen. Die Impfung soll genau davor schützen.

Sieben Fakten zu HPV und zur Impfung

  • Das Humane Papillomvirus (HPV) wird sexuell übertragen und kann verschiedene Krebsarten auslösen, darunter Gebärmutterhals- oder Analkrebs.
  • Ziel der HPV-Impfung ist die Reduktion der Krankheitslast durch HPV-assoziierte Tumore.
  • Seit 2007 wird die HPV-Impfung für Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren von der Ständigen Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut empfohlen, seit 2018 empfiehlt sie die Stiko auch für Jungen in diesem Alter. Die Impfung kann in bestimmten Situationen auch später nachgeholt werden, sollte aber vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen.
  • Derzeit wird keine Auffrischimpfung der Impfung empfohlen.
  • Die Wirksamkeit und die Verträglichkeit gelten als gut.
  • Impfschema: Zwei Dosen im Abstand von mindestens fünf Monaten (bei kürzerem Abstand sind drei Dosen notwendig)

Quelle: Robert Koch-Institut (RKI)

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