Ein Hinweisschild mit der Aufschrift "Abiturprüfung Bitte Ruhe".
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Bald beginnen in Bayern die Abi-Prüfungen. Wer dieses Jahr durchfällt, kann nicht unbedingt an der selben Schule seine Prüfungen wiederholen.

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Durchgefallen beim Abitur: Welche Folgen hat die Rückkehr zu G9?

In dieser Woche haben die Abiturprüfungen begonnen. Dieses Jahr sind sie außergewöhnlich: Der letzte G8-Jahrgang tritt zum Abitur an. Nächstes Jahr gibt es in Bayern keine regulären Abiturprüfungen. Was können Schüler tun, die heuer nicht bestehen?

Über dieses Thema berichtet: Die Welt am Abend am .

Abitur nach der 12. Jahrgangsstufe, das gilt seit 2011 für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten in Bayern. Doch bald ist Schluss mit dieser sogenannten G8-Regelung. Ab nächstem Schuljahr legen Schülerinnen und Schüler an bayerischen Gymnasien in der Regel wieder - wie schon vor 2011 - nach neun Jahren ihr Abitur ab.

Für diejenigen, die dieses Jahr durchs Abitur fallen, wirft das Fragen auf. Schließlich finden durch die Rückkehr zu G9 nächstes Jahr erstmals bayernweit keine regulären Abiturprüfungen statt. Schülerinnen und Schüler, die ihr Abitur dieses Jahr nicht bestanden haben, müssen aber trotzdem keine zwei Jahre auf die nächste Abi-Prüfung warten.

Abitur 2024/2025 an sogenannten "Schulen im Auffangnetz"

"Wer das Abitur 2024/2025 durchführen will, wird dazu Gelegenheit haben", sagt Bayerns Kultusministerin Anna Stolz im BR-Interview. Denn für diejenigen, die das Abitur dieses Jahr nicht schaffen - entweder weil sie gar nicht erst zugelassen werden oder weil sie in den Prüfungen zu schlechte Noten schreiben und durchfallen - gibt es sogenannte Auffangnetz-Schulen. In ganz Bayern sind das laut der bayerischen Ministerin rund 45 Gymnasien. Wer sein Abitur dieses Jahr also nicht schafft, kann sich an eine dieser Schulen wenden, sich dort einschreiben und schon nächstes Jahr die Prüfung wiederholen.

Eine dieser sogenannten Auffang-Schulen, die eine solche Vorbereitung und anschließende Abiturprüfung anbieten, ist das Max-Born-Gymnasium in Germering. "Schülerinnen und Schüler, die ihr Abitur nächstes Jahr dort machen wollen, müssen ganz normal Deutsch, Mathematik, Englisch, GPR-Fächer (GPR: gesellschaftswissenschaftliches, politisches und religionswissenschaftliches Aufgabenfeld), die sie gewählt haben, genauso machen, wie jeder andere Schüler auch", erklärt Karin Lehner, die Oberstufenbetreuerin an dieser Schule ist, das Procedere. Wird die Schülerin oder der Schüler zum Abitur zugelassen, "wird ganz normal die Abiturprüfung geschrieben", sagt die Lehrerin.

Im Abi durchgefallen? Bald melden!

Wer das Abitur dieses Jahr nicht schafft, sollte sich schon bald an eine Schule, die Abiturprüfungen nächstes Jahr anbietet, wenden und sich erkundigen, ob diese überhaupt für seine individuellen Bedürfnisse infrage kommt. Schließlich ist die Schülerzahl in den Auffang-Klassen geringer als in gewöhnlichen Jahrgangsstufen. Nicht alle "Schulen im Auffangnetz" können daher jede Fächerkombinationen in den Auffang-Klassen anbieten. Interessierte Schülerinnen und Schüler müssen sich daher erkundigen, ob die Schule die für sie relevanten Fächer überhaupt anbietet. Am Max-Born-Gymnasium in Germering wird es zum Beispiel kein Latein geben.

Das Auffangnetz führt trotzdem zum Abitur 2025. Und zwar nicht nur für Schülerinnen und Schüler, die ihr Abitur jetzt nicht schaffen, sondern auch für die wenigen, die "von der zehnten Klasse in die Q11 vom G8 gesprungen sind", erklärt die Lehrerin des Germeringer Gymnasiums. Auch Mittelschüler, die in eine Einführungsklasse auf das Gymnasium gewechselt sind, müssen für das Abitur 2025 ins sogenannte Auffangnetz.

Betroffene sollten sich daher so bald wie möglich bei einer Auffangschule melden, rät Karin Lehner. Sie empfiehlt denjenigen, die ihr Abitur dieses Jahr nicht bestanden haben, sich schon in diesem Schuljahr in der für sie infrage kommenden Auffang-Schulen zu orientieren, "denn die müssen ja dann sofort im Herbst in unserer Schule das ganze System nochmal neu durchlaufen und entsprechend ihre Noten nochmal neu machen", sagt die Lehrerin.

Dieser Artikel ist erstmals am 20. April 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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