Vorgestellt // The King Of Cons x Lil'L Munich Soulsters
Früher mal Indie und Folk, jetzt kühle 80s-Ästhetik à la Drive und Post-R'n'B à la The Weeknd. Beim King Of Cons und Lil'L gibt's mehr Change als bei Obama.
Ihre neue Platte wird...
...anders. Nicht umsonst heißt das Ding "Change". Auf seiner letzten EP kredenzte uns Franko van Lankeren alias The King Of Cons noch Gitarrenfolk in Sepiatönung, jetzt gibt's Neonlicht-Nebelmaschinen-Synthpads, Post-R'n'B-808s und Phil-Collins-In-The-Air-Tonight-Gedächtnis-Tomfills. Seine hohe, androgyne Stimme jagt der King Of Cons jetzt auch mal durch einen Vocoder. "I can't change the man I am", singt er. Den Mann vielleicht nicht, mit dem musikalischen Gewand sieht es aber definitiv anders aus. Nur die Gitarre, die bleibt.
Was man wissen muss...
Wer ist eigentlich dieser ominöse Lil'L, der da auch mit auf dem Cover steht? Antwort: ein alter Bekannter. Der King Of Cons und Lil'L waren früher beide bei den Münchner Indierockern Talking Pets aktiv. Lil'L hieß damals noch Lennart "Lenny" Stolpmann und saß hinterm Schlagzeug. Statt auf Fellen und Kesseln haut Lenny - pardon - Lil'L heute auf Drummachines und Samplepads rum. Ein cooler Hund aber ist er immer noch - can't change the man I am und so, weißt schon.
Bester Moment...
Da hier beide Beteiligten nicht nur einen Batzen Talent sondern auch einige Jahre Band-Erfahrung auf dem Konto haben und ihr Handwerk mehr als beherrschen, gibt's einige große Momente auf dieser kleinen 5-Track-EP. Wenn in "Building A Home" die Hook losgeht zum Beispiel - schönster Schmalz zum Dahinschmelzen. Ach ja, und wie Franko van Lankeren im Song "Blood" in der Bridge auf einmal fast so lasziv quietscht und quengelt wie Prince - das gefällt uns auch ganz ausgezeichnet.
Ein Traum wird wahr,...
...wenn es dem King Of Cons und Lil'L tatsächlich gelingen sollte, ihrer Heimatstadt München wieder einen Platz auf der popmusikalischen Landkarte zu verschaffen. Einen passenden Namen haben sie auf jeden Fall schon für ihren Metropolensound: Munich Soul. Angelehnt natürlich an den Munich Disco des großen Giorgio Moroder.
Musik für...
...alle, die sich gerne vorstellen, sie wären Ryan Gosling, wenn sie nachts über die Autobahn cruisen oder ihre Runden am Münchner Hipster-Hotspot Gärtnerplatz drehen.
