Nazi-Schweine Warum die #Halalchallenge saudumm ist
Bei der #Halalchallenge soll man Schweinefleisch in die Halal-Theke im Supermarkt legen – angeblich als Protest gegen die Schlachtung nach islamischen Speisevorschriften. Das ist verlogen. Und: islamfeindlich.
Ein verwackeltes Video auf Facebook, aufgenommen irgendwo in einem deutschen Supermarkt. Man sieht eine Kühltheke mit Halal-Produkten, also Fleisch hergestellt nach den islamischen Speisevorschriften, und dann eine Hand, die zwischen Köfte und Kebab eine Packung Schweingulasch kippt. 150 Likes hat das Video bekommen und ein Kommentator schreibt: "Da bin ich doch gerne Nazi".
Willkommen bei der #Halalchallenge. ''Zeig Deine Ablehnung der Halal Schlachtung gegenüber, indem Du wie bei der #Icebucket Challenge ein Video drehst", steht auf der dazugehörigen Seite. Vor ein paar Tagen wurde sie ins Netz gestellt. Angeblich geht es darum, gegen die Schlachtung von Tieren nach islamischen Vorschriften zu protestieren (dabei werden die Tiere mit einem Schnitt durch die Kehle getötet und bluten dann vollständig aus). Mit dem Schweinefleisch soll das Halal-Fleisch verunreinigt werden. "Halal", steht auf der Seite, sei "abartig und fies". Ein halbes Dutzend Videos gibt es schon im Netz.
Schaut man sich an, wer sie gedreht hat und wer die Seite verlinkt, wird schnell klar: Hier geht es nicht um das Wohl von Tieren. Die #Halalchallenge ist auch kein harmloser Spaß und alles andere als subversiv, stattdessen aber...
... ist die #Halalchallenge verlogen.
Der Islam kennt – ähnlich wie das Judentum, der Hinduismus oder die katholische Kirche – Speisevorschriften. Eine davon besagt, dass Blut "haram" ist, also unrein. Darum dürfen Muslime nur Fleisch essen, dass "halal" geschlachtet wurde, also völlig ausgeblutet ist. Wenn die Tiere dabei nicht betäubt werden, ist Halal-Schlachtung in Deutschland nicht erlaubt und Tierschützer protestieren immer wieder gegen traditionelle Halal-Schlachtungen ohne Betäubung. Man kann das sehen, wie man will – nur: Wer mit einer Packung eingeschweißtem Schweinegulasch aus industriellen Fleischfabriken und moralisch fragwürdiger Massentierhaltung gegen das Leid von Tieren demonstrieren will, der hat auf keinen Fall verstanden, worum es bei Tierschutz geht. Darum...
... ist die #Halalchallenge islamfeindlich.
Wer sich die Kommentare auf der #Halalchallenge Seite durchliest, der erkennt schnell: Um Tiere geht es hier ohnehin niemanden. Es geht um Hass auf den Islam und Stimmungsmache. Schon die Nazis haben das Gebot des Schächtens für ihre Propaganda gegen Juden benutzt. Jetzt geht es eben mit Mettwurst gegen den Islam. Einer, der besonders lautstark für die #Halalchallenge wirbt, ist Dominik Roeseler, Gründungsmitglied der "Holigans gegen Salafisten" und Redner der PEGIDA NRW. Er will mit ihr die "schleichende Islamisierung" Deutschland verhindern. Und wenn einem sonst nichts einfällt, kämpft man gegen die eben auch notfalls an der Fleischtheke. Allein: Schon jetzt ist er ein Verlierer. Denn abgesehen von Islam-feindlich...
... ist die #Halalchallenge saudumm.
Um - Halal geschlachtetes Fleisch haram – also unrein – zu machen, reicht es nicht, einfach nur eine Packung Schwein im Supermarkt dazwischen zu legen. Das Halalfleisch müsste das Haramfleisch direkt berühren, erklärt der Zentralrat der Muslime in Deutschland. Dazu müsste man aber die Packungen aufmachen. Das wäre dann aber schon wieder strafrechtlich-, zumindest aber zivilrechtlich relevant. Eingeschweißtes Schweinegulasch zwischen verpackten Köfte ist als ungefähr so gefährlich für Muslime wie Zucker im Regal für Diabetiker.