Bayern 2 - Kleine Feiertage


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Zum Fest Mariä Empfängnis Im Schutz der Anonymität

An Mariä Empfängnis gedenken Katholiken, dass Maria von ihrer Mutter Anna empfangen wurde. Auch heute ist es für viele Frauen nicht selbstverständlich Mutter zu werden. Viele Schwangere wollen oder können ihr Kind nicht behalten.

Stand: 07.12.2012 | Archiv

Babyklappe in Stuttgart | Bild: picture-alliance/dpa

Für Anna war ihre Schwangerschaft ein Schock. Doch für die Studentin war klar: ich bekomme das Kind, doch niemand soll davon erfahren. Zu groß war ihre Angst vor Ablehnung. Im Internet stieß Anna auf das "Moses-Projekt", das von katholischen Laien des Vereins Donum Vitae getragen wird.

Moses Projekt

Das "Moses- Projekt" ermöglicht schnelle, absolut verschwiegene und unbürokratische Hilfe für Frauen in Not. Sie werden beraten und ihnen wird eine anonyme Geburt zugesichert. Auf Wunsch werden die Frauen vor, während und nach der Geburt ihres Kindes begleitet.

Das Geheimnis zu wahren, und ihr Kind anonym zu gebären – das ist für viele Frauen in dieser Situation das einzige Ziel. Berater, Schwangere und Ärzte können sich aber strafbar machen. Es gibt bisher kein Gesetz, dass anonyme Geburten regelt. Sie werden nur geduldet.

Das Moses-Projekt wurde vor 13 Jahren mitgegründet. Deutschlandweit gibt es mittlerweile 100 Kliniken, die anonyme Geburten anbieten. In Bayern hat Donum Vitae seitdem 55 Schwangere betreut. 70 Prozent davon haben die Anonymität aufgehoben:

"Es ist ein Prozess im Rahmen des Verstehens, des Redens, des Anbietens und neuen Perspektiven entdecken. Das bricht alles auf, weil sie einen besseren Weg sehen. Denn manche Frauen wollen gar nicht anonym ihrem Kind gegenüber bleiben, aber ihrem Umfeld."

Maria Geiss- Wittmann, Mitbegründerin des Moses-Projekts


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