Seit Saisonbeginn wird das Konzept "Brombachsee müllfrei" umgesetzt
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Seit Saisonbeginn wird das Konzept "Brombachsee müllfrei" umgesetzt

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Kritik und Erfolg: Erste Bilanz zu "Brombachsee müllfrei"

Seit dem Start des Projektes "Brombachsee müllfrei" müssen die Verantwortlichen beim Zweckverband Brombachsee viel Kritik einstecken. Allerdings haben sich nach rund elf Wochen auch schon Erfolge eingestellt.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Einigen Badegästen ist gar nicht aufgefallen, dass am Strand in Ramsberg am Brombachsee keine Mülleimer mehr stehen, sondern nur noch welche für Windeln und Hundekotbeutel. "Wir nehmen unser Zeug hierher mit und nehmen es heute Abend wieder mit heim", sagt Katharina Bühringer. Einen Mülleimer habe sie bislang nicht vermisst. So vorbildlich verhalten sich allerdings nicht alle Badegäste. In der Vergangenheit hat der Zweckerverband Brombachsee tonnenweise Müll eingesammelt – vor allem auch auf der Fläche. Vergangenes Jahr waren es allein an den Stränden 138 Tonnen.

75 Prozent weniger Müll am Strand

Das soll sich mit dem Projekt "Brombachsee müllfrei" ändern. Seit Anfang April läuft die Kampagne. Das Prinzip: Wer Müll mitbringt, nimmt ihn wieder mit. Oder bringt ihn dahin, wo er ihn herhat, zum Beispiel an den Kiosk. An einigen Seezentren seien die Erfolge bereits deutlich sichtbar, sagt Manuel Westphal, Vorsitzender des Zweckverbandes Brombachsee. An den Stränden von Enderndorf und Ramsberg sei es noch etwas schwierig. "Insgesamt muss man aber sagen, dass die Müllmenge, die sonst um diese Jahreszeit bei etwa 25 Tonnen gelegen hätte, jetzt schon deutlich reduziert ist auf etwa achteinhalb Tonnen", so Westphal weiter. Das bedeutet etwa 75 Prozent weniger Müll als im Jahr zuvor.

Aufklärungsarbeit und Strafen vom Ordnungsdienst

Die Gäste werden mithilfe von Schildern, über die Presse und Soziale Medien auf das Projekt hingewiesen. Wer seinen Müll trotzdem liegen lässt oder ihn in die Windelmülleimer schmeißt, muss seit den Pfingstferien mit einer Strafe rechnen: je nach Müllmenge 80 bis 150 Euro. In einigen Fällen sogar mehr. Kontrolliert wird das durch einen Ordnungsdienst. Unter anderem mit E-Bikes patrouillieren sie um den See. Ihre wichtigste Aufgabe dabei: aufklären.

Kritik von Badegästen

Bei vielen Besucherinnen und Besuchern stößt das Projekt erst einmal auf Unverständnis. So auch bei zwei Familien, die gekommen sind, um einen Strandtag am Brombachsee zu verbringen. "Ich finde, es ist nicht zu Ende gedacht. Es ist vielleicht eine gute Idee, dass man keinen Müll am Strand haben möchte. Aber man weiß halt dann nicht so genau, wohin mit dem Müll", sagt Christian Eibl. Der die Reste der Melone nun im Sandeimerchen mit nach Hause transportiert. "Da buddelt man zwei Zentimeter im Sand und dann kommt der erste Dreck und wenn man weiter buddelt, kommt der nächste Dreck", erzählt Achim Stamm von seinem Strandbesuch in Ramsberg.

Keine Alternativen zu "Brombachsee müllfrei"

Die Verantwortlichen vom Zweckverband Brombachsee hoffen trotz aller Kritik, dass sich das Projekt mit der Zeit durchsetzen wird. Denn es fehlen schlicht die Alternativen. "Wir haben verschiedene Müllbehälter aufgestellt. Wir haben auch sehr große Müllbehälter aufgestellt. All das hatte nicht den Erfolg, den wir uns davon erhofft haben", berichtet Zweckverbandsvorsitzender Westphal. Deshalb gehen sie nun einen komplett anderen Weg. Das Ziel ist Verantwortlichen und Gästen das Gleiche: müllfreie Erholung am Brombachsee.

Müllbehälter am Brombachsee
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Müllbehälter am Brombachsee

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