Windräder (Symbolbild)
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Im oberfränkischen Osten sollen 71 neue Windkraftanlagen gebaut werden.

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Mehr Energie: 71 neue Windräder in Ostoberfranken geplant

Im Osten Oberfrankens sind 71 neue Windkraftanlagen geplant. 224 Windräder gibt es hier bereits. Ob die geplanten neuen Anlagen alle tatsächlich kommen und bis wann, ist noch völlig offen. Nun soll das Anhörungsverfahren eingeleitet werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Im Osten von Oberfranken sollen sich in Zukunft 295 Windkraftanlagen drehen, das gab der regionale Planungsverband als Ziel bei einer Sitzung in Bischofsgrün (Lkr. Bayreuth) aus. Momentan stehen in ganz Oberfranken 291 Windräder, 224 im Osten, 67 im Westen. Das seien 25 Prozent aller Windkraftwerke in Bayern, so der Vorsitzende des Regionalen Planungsverbandes Oberfranken Ost, der Hofer Landrat Oliver Bär (CSU).

Neue Windräder für die Kreise Bayreuth, Kulmbach und Hof

Für 71 neue Anlagen im oberfränkischen Osten soll nun das Anhörungsverfahren eingeleitet werden, das beschloss der Planungsverband. Die neuen Windräder sollen vor allem im Landkreis Bayreuth bei Betzenstein, Schnabelwaid, Hollfeld, Zeulenreuth und Körzendorf, im Landkreis Kulmbach bei Harsdorf und im Landkreis Hof bei Martinlamitz gebaut werden. Außerdem sollen bestehende Windparks bei Seidwitz und im Lindenhardter Forst, beide im Landkreis Bayreuth, erweitert werden.

Mehr Strom: Windräder werden höher und größer als bisher

Für die potenziellen Standorte wurden die betreffenden Gemeinden vorab befragt, ob sie Einwände gegen den Bau von Windrädern hätten. Die Entscheidung über neue Windkraftanlagen solle keinesfalls von oben nach unten gefällt werden, erläuterte der Vorsitzende Oliver Bär. Der Wunsch der Kommune sei die Maxime, so Bär weiter.

Die neuen Windräder sollen eine Höhe bis zu 280 Meter haben und damit deutlich größer als die bisherigen Anlagen sein. Die Leistung soll zwischen sechs und sieben Megawatt liegen, das heißt pro Jahr kann so ein Windrad rund 15 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren – genug, um eine Kleinstadt mit 2.000 Haushalten zu versorgen.

Windräder in Wasserspeichergebiet geplant

Verbandsrat Christoph Rabenstein (SPD) wies darauf hin, dass diese Windräder den Ochsenkopf-Sendeturm überragen würden und für die Menschen gewöhnungsbedürftig sein könnten. Allerdings, so Rabenstein weiter, sei der Bau im Rahmen der Energiewende unerlässlich.

Hans Hümmer von den Freien Wählern forderte für die vorgesehenen Anlagen bei Betzenstein eine alternative Lösung zu finden. Die Windräder seien in einem der bedeutendsten bayerischen Wasserspeichergebiete geplant. Nach Auskunft von Planungsverbandsvorsitzendem Oliver Bär folge jetzt die Strategische Umweltprüfung im Hinblick auf Naturschutz und Trinkwasserschutz bei den 13 Windenergievorhaben.

Franken ist bereits Spitzenreiter im Bereich Windenergie

Die Franken sind in Bayern bereits Wind-Spitzenreiter. Laut Landesamt für Umwelt stehen hier mit knapp 800 großen Windrädern mehr als zwei Drittel aller Anlagen in Bayern. Zusätzlich sollen nach Plänen des Bundes bis 2023 1.000 weitere im Freistaat entstehen. Kosten pro Stück: zwischen sieben und zehn Millionen Euro. Knapp die Hälfte wird als Bürger-Anlagen gebaut, der Rest von Energieversorgern.

Am Rennsteig im Landkreis Kronach soll außerdem Bayerns größter Windpark mit 15 Windrädern entstehen. Die Höhe von bis zu 720 Metern über Normal Null und die vorherrschenden Windgeschwindigkeiten machen das Gelände ideal für Windräder. Die Bürgermeister der Gemeinden Tettau, Steinbach am Wald und Ludwigstadt treiben das Vorhaben gemeinsam voran. Vier der 15 Windräder wollen die Kommunen selbst betreiben. Das bedeutet zusätzliche Einnahmen für die Gemeinden. Das so erwirtschaftete Geld soll unter anderem in Spielplätze, Schulen, Schwimmbäder, die Infrastruktur, Verkehrswege und die Breitbandversorgung investiert werden, so Thomas Löffler, Bürgermeister Steinbach am Wald.

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