Der ukrainische Präsident Selenskyj
Bildrechte: REUTERS/Ints Kalnins/File Photo

Der ukrainische Präsident Selenskyj

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Ukraine will Mordkomplott gegen Selenskyj vereitelt haben

Zwei Männer sollen festgenommen worden sein: Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben Anschlagspläne aufgedeckt, die sich gegen Präsident Selenskyj und weitere hochrangige Mitglieder ukrainischer Sicherheitsbehörden richteten.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Ukrainische Sicherheitsbehörden wollen nach eigenen Angaben russische Anschlagspläne gegen Präsident Wolodymyr Selenskyj und andere Politiker aufgedeckt haben. Es sei ein vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB gesteuertes "Netzwerk von Agenten" zerschlagen worden, welche "die Ermordung des ukrainischen Präsidenten vorbereiteten", erklärte der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU.

Zwei Offiziere der für Personenschutz zuständigen ukrainischen Staatsschutzabteilung seien in diesem Zusammenhang festgenommen worden. Sie sollen gegen Geld dem FSB Informationen verschafft haben und hätten selbst an dem Anschlag teilnehmen sollen. Eines der Mitglieder des Netzwerks habe sich Drohnen und Sprengstoff beschafft.

Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben Anschlagspläne gegen Präsident Selenskyj aufgedeckt.
Bildrechte: BR
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben Anschlagspläne gegen Präsident Selenskyj aufgedeckt.

Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine bestätigt Ermittlungen

"Eine Aufgabe des FSB-Netzwerks war es, Attentäter unter den Militärs zu finden, die nahe am Personenschutz des Präsidenten sind, damit sie das Staatsoberhaupt als Geisel nehmen und dann töten könnten", hieß es in der Mitteilung des SBU in Kiew. Als weitere Zielpersonen wurden demnach SBU-Chef Wassyl Maljuk sowie der Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes genannt. Der SBU veröffentlichte angeblich abgehörte Gespräche, in denen die russische Seite einem ukrainischen Offizier 50.000 US-Dollar (46.300 Euro) für Informationen und die Teilnahme an einem Attentat anbot.

Der ukrainische Staatsschutz erklärte, in einem umfassenderen Plan sei vorgesehen gewesen, den Aufenthaltsort hoher Regierungsmitglieder ausfindig zu machen und ihn zunächst mit Raketen und dann mit Drohnen und Marschflugkörpern zu attackieren. Die Aktion habe von Moskau aus gesteuert und vor dem Beginn der fünften Amtszeit des russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Tat umgesetzt werden sollen.

Die Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine bestätigte die Ermittlungen und die Festnahmen. Unabhängige Bestätigungen für den Vorgang außerhalb der ukrainischen Sicherheitsbehörden gab es aber nicht.

Russland hat Selenskyj seit Beginn der Offensive im Visier

Bekannt ist, dass Russland mit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 Spezialkommandos nach Kiew entsandte, die Selenskyj ergreifen oder töten sollten. Das gelang nicht. Der gefährdete Präsident wird seitdem in Kiew und auf seinen Reisen in der Ukraine und im Ausland mit höchsten Sicherheitsvorkehrungen geschützt.

Im April wurde in Polen ein Mann wegen mutmaßlicher Attentatspläne auf Selenskyj festgenommen. Im August hatte der ukrainische Geheimdienst die Festnahme einer Frau gemeldet, die beschuldigt wurde, Russland bei der Planung eines Attentats auf Selenskyj unterstützt zu haben. Er selbst sagte 2022, es habe mindestens zehn Versuche gegeben, ihn zu ermorden.

Mit Informationen von dpa und AFP

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!