BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Das Jubiläum vor 10 Jahren: 25 Jahre "Kunst + Krempel"

"Kunst + Krempel" traf vor 25 Jahren den Nerv der Zeit. Flohmärkte waren in Mode, der Charme des Nostalgischen vermischte sich hier mit der Lust am Feilschen. Da lag es nahe, so etwas auch im Fernsehen zu machen - die Geburtsstunde von Kunst + Krempel. Der BR-Redakteur Karl Strobel hatte die Sendung aus der Taufe gehoben und eine Kultsendung geschaffen.

Stand: 09.11.2010 | Archiv

Die Geburtsstunde von "Kunst + Krempel": Zeitreise mit dem Erfinder

Kunst & Krempel feiert 25. Geburtstag - wie ist so ein Jubiläum im heutigen schnelllebigen Fernsehen überhaupt noch möglich? Da unterhalten sich Menschen fünf Minuten lang in moderatem Ton über ein Kunstwerk, und das zur besten Sendezeit am Samstagabend. Als die Sendung vor fünfundzwanzig Jahren von Karl Strobel und Michael Kreitmeir aus der Taufe gehoben wurde, war das noch nicht so ungewöhnlich wie heute. Es war die große Zeit der Flohmärkte. Der Charme des Nostalgischen vermischte sich mit der Lust am Feilschen. Und alle konnten dabei sein, denn auch mit wenig Geld ließen sich schöne Dinge erwerben. Und so traf Kunst & Krempel einen Nerv der Zeit. Unabhängige Experten beurteilten ohne eigenes wirtschaftliches Interesse kleine oder größere Schätze, egal ob sie ererbt oder gekauft waren. Und dieses Prinzip funktioniert heute genauso wie vor fünfundzwanzig Jahren.



Als das "amüsanteste Kunstseminar der Republik" hat ein Journalist die Sendung einmal bezeichnet und damit vielleicht den Nagel auf den Kopf getroffen. Denn amüsant, also unterhaltend, ist sie allein schon durch die "Versuchsanordnung": Menschen zeigen ihre persönlichen Dinge und wir, die Zuschauer, schwanken zwischen Ehrfurcht und Mitleid, je nachdem ob das geschätzte Stück die Hoffnungen der Besucher erfüllt oder nicht. Natürlich gäbe es eine solche Sendung nicht ohne die Bereitschaft der Besucher, Ihre Schätze vor großem Fernsehpublikum zu zeigen und ihre Familiengeschichten dazu zu erzählen. Das macht diese Sendung menschlich. Etwa zehntausend Objekte sind in diesen fünfundzwanzig Jahren vor die Kamera gekommen. Zehntausend Bewertungen - aber auch zehntausend Geschichten aus dem Leben.


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