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Service Wirtshaustipp Gasthaus "Zum Mohren" in Ansbach

Neben der Stadtmauer sitzen, das kann man im Gasthaus "Zum Mohren", denn die alte Mauer des mittefränkischen Regierungssitzes geht mitten durchs Lokal. "Wenn die Mauer nicht weicht, dann bau ich halt mein Lokal drum herum", sagte der Wirt. Und mit demselben Selbstbewusstsein wird im "Zum Mohren" auch gekocht. Chapeau!

Stand: 27.03.2014 | Archiv

Wolfgang Schneider - der Wirtshaus-Experte | Bild: BR / Markus Konvalin

Die Besonderheiten des Gasthauses "Zum Mohren"

"Erstens: die Lage, denn das Wirtshaus liegt mitten in Ansbach, ganz in der Nähe der Kirchen St. Gumpertus und St. Johannis und damit ist es ein richtiger Treffpunkt. Zweitens ist es das einzige Wirtshaus, das ich kenne, durch das eine mittelalterliche Stadtmauer verläuft. Daran sehen wir, dass wir es mit einer wirklich alten Wirtschaft zu tun haben. Die Stadtmauer grenzt quasi die beiden Gasträume voneinander ab. Es sind, wie ich finde, sehr gemütliche Räume, wo man gerne mal etwas länger sitzen bleibt, auch weil der Service ausnehmend freundlich ist. Insgesamt haben im "Zum Mohren" etwa 120 Gäste Platz. Es gibt viele Stammgäste und Stammtische und einen Extrapunkt gibt es dafür, dass Schafkopfen nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht ist. Denn, so der Wirt Peter Hahn, das gehört zur fränkischen Wirtshauskultur einfach dazu."

Geschichte des "Zum Mohren"

"Man weiß nicht, wann ganz genau das Gebäude entstanden ist, irgendwann während der Renaissance, also 15./16. Jahrhundert. Denn Ansbach ist sehr alt und wurde als Stadt bereits erstmals 1221 erwähnt. Um 1700 ist das Gebäude "Zum Mohren" bereits als Heckenwirtschaft im Grundbuch verzeichnet.  Da wurden wohl außerhalb und innerhalb des Gebäudes Getränke ausgeschenkt. Insgesamt kann man sagen, dass das Gasthaus seit Menschengedenken eine gutbürgerliche Wirtschaft ist. Von 1990 bis 1995 stand es leer, dann haben es einheimische Architekten gekauft und renoviert."

Küchenart

"Es ist eine fränkische, bodenständige Küche. Das Wirtshaus ist Mitglied im sogenannten "Regionalbuffet". Hier haben sich bäuerliche Direktvermarkter und Wirtshäuser aus der Region Westmittelfranken zusammengeschlossen. Ökologische Aspekte sind: artgerechte Tierhaltung, kurze Transportwege und Pflege der heimischen Landschaft.

Die Regionalbuffet-Gerichte sind auf der Karte des "Zum Mohren" extra gekennzeichnet: Beispielsweise vom Schwein die berühmte Ansbacher Bratwurst, vom Rind der Sauerbraten oder das Gulasch, aber auch Vegetarisches wie Sellerieschnitzel oder Spinat mit Spiegeleiern und Salzkartoffeln."

Schneiders Hauptspeise

"Ich habe mich für ein Regionalbuffet-Gericht entschieden, nämlich das "Mohrenschnitzel". Der besondere Kick dabei: Zur üblichen Panade kommt Meerrettich. Das macht das Ganze eine gute Spur schärfer. Dazu - ganz klassisch - ein hausgemachter Erdäpfelsalat. Die Portion ist für einen kräftigen Esser gedacht und über den Preis von 7,90 Euro freut sich nicht nur der Franke, sondern auch ein Altbayer wie ich. Dazu habe ich mir ein frisch gezapftes, unfiltriertes Kellerbier im Steinkrug schmecken lassen."

Schneiders Nachspeise

"Es gab eines der beliebtesten Desserts der Welt: eine Crème brûlée. In diesem Fall war Malzbier der Masse aus Eigelb, Sahne und Zucker beigemischt. Quasi Crème brûlée auf "Fränggisch" und gut hat es geschmeckt."

 Preise

"Die Hauptgerichte kosten zwischen sechs und 13 Euro. Das ist Franken! Ich sage es immer wieder: Wenn es um Preis und Leistung geht, dann sind die Franken oft unschlagbar."

Anreise

Gasthaus "Zum Mohren"

Pfarrstraße 9
91522 Ansbach

Telefon: 0981 / 966 93
E-Mail: info@zummohren.de
Internet: www.zummohren.de

Anfahrt
"Keine 50 Kilometer auf der B 14 von Nürnberg. Von München aus sind es ca. 200 Kilometer. Aber: alle Nieder- und Oberbayern und auch die bayerischen Schwaben und Allgäuer sollten sich Ansbach mal anschauen und dann vielleicht gleich weiter nach Rothenburg ob der Tauber fahren. Auch eine sehr bemerkenswerte Stadt."

Freizeittipp

"Natürlich sind wir durch Ansbach spaziert. Absolut sehenswert, weil es ja auf eine über 1.250-jährige Geschichte zurückblicken kann. Ansbach ist die ehemalige Residenz der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach und heute Regierungshauptstadt von Mittelfranken. Etwa 40.000 Menschen leben in der Stadt, die an der historischen Burgenstraße liegt und an den Naturpark Frankenhöhe grenzt. Sehenswerte Baudenkmäler sind die Hofkanzlei, die Kirchen St. Johannis und St. Gumbertus, die Residenz mit ihren 27 Prunkräumen und die prächtige Orangerie im Hofgarten. Nicht zu vergessen die Stadtmauer."


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