Was ist das Besondere an der Winzerstube?

"Die beiden Gasträume sind sehr gemütlich gestaltet, mit ganz viel Holz. So gut 60 Gäste haben da Platz. Ich empfehle allerdings, wenn´s Wetter passt, den Innenhof, und der ist wirklich eine Besonderheit. Ausgesprochen idyllisch und eine wunderbare Umgebung, um einen schönen Abend mit einem kühlen Silvaner zu verbringen.  Denn der Wein spielt natürlich in der Winzerstube eine wichtige Rolle. Fränkischer Wein, um genau zu sein. Über 40 verschiedene Frankenweine stehen auf der Karte, so stelle ich mir eine regionale Weinkarte vor."

Welche Geschichte hat die Winzerstube?

"Wir sind in einer Gegend, in der es die Menschen verstehen zu feiern - und das liegt natürlich auch daran, dass es dort einen guten Frankenwein gibt. Rödelsee ist eine kleine Winzergemeinde im fränkischen Weinland, 1.300 Einwohner, am Fuße des Schwanbergs, ein Ort mit Charme.

Die Winzerstube selbst ist ein sehr ansehnliches historisches Haus, 1856 erbaut. Ursprünglich war es ein landwirtschaftliches Anwesen, nach dem Krieg eine Bauernwirtschaft, wo es lediglich was zu trinken und kalte Brotzeiten gab. Seit Anfang der 80er wird dort auch richtig gekocht. Seit elf Jahren wird es von Claudia Ingeduld und Thomas Schwanfelder geführt. Beide sind Profis, sie gelernte Hotelfachfrau, er gelernter Koch. Gelernt hat er übrigens, wie viele gute Köche in dieser Gegend, im Gasthaus "Zur Schwane" in Volkach.

Wie wird in der Winzerstube gekocht?

"Sehr positiv ist mir aufgefallen: es gibt keine Friteuse! Damit auch keine Pommes und eine Mikrowelle gibt es sowieso nicht. Außerdem wird ausschließlich mit selbst hergestellten Ölen, wie Raps- oder Sonnenblumenöl gearbeitet. Die Familie des Wirtes betreibt nämlich im benachbarten Abtswind eine Ölmühle. Insgesamt ein Wirtshaus, so wie ich es mir vorstelle: ganz stark regional und saisonal ausgerichtet." 

Schneiders Vorspeise

Meerrettichschaumsuppe

"Eine Meerrettichschaumsuppe mit Streifen vom Tafelspitz. Dazu wird eine Zwiebel in besagtem Rapsöl angeschwitzt. Mit Fleischbrühe und Milch aufgegossen. Zur Bindung das Ganze mit Mehl zwei bis drei Minuten aufgekocht. Dazu kommt der frisch geriebene Meerrettich und fertig ist eine wunderbar leicht scharfe Suppe. Und gesund ist das außerdem."

Schneiders Hauptspeise

Gebratene Leber vom Hochlandrind

"Es gab die Hausspezialität: gebratene Leber vom Hochlandrind, natürlich aus dem benachbarten Steigerwald.  Leber ist übrigens eine ziemlich gesunde Sache, weil sie alle wichtigen Mineralstoffe und Vitamine enthält. Wichtig ist, sie so kurz wie möglich anzubraten, um die guten Nährstoffe zu erhalten. Dazu gab es in der Winzerstube Boskop-Apfelschnitzen und Rosmarinkartoffeln. Sehr delikat, unbedingt probieren."

Preise

"Die Meerrettichsuppe 3,50 Euro, die Leber 11,20 Euro. Hauptspeisen zwischen 10 und 16 Euro. Der Schoppen Hauswein und das Seidla Bier je 2,80 Euro. Insgesamt: Ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis."

Freizeittipp

"Mein Tipp: die Landschaft genießen, schließlich sind wir im Weinland am Schwanberg. Und das heißt unbedingt rauf auf den Schwanberg, der als einer der heiligen Berge Frankens gilt. Von dort hat man einen wunderbaren Blick nach Iphofen. Und Iphofen selbst, diese Bilderbuch-Weinstadt, ist natürlich auch ein lohnender Ausflugstipp: Mit dem Auto oder Zug hinfahren und von dort über die Weinberge nach Rödelsee wandern. Das dauert etwa eine Stunde und auf den sogenannten "Weinbergswegen" kann man auch gut mit dem Rad unterwegs sein."