Asperger-Autismus Asperger ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung
Wer wie dieser Jugendliche auf dem Bild Straßenlärm und andere Störungen durch die Umwelt nicht aushält, hat vielleicht Asperger-Autismus. Das ist keine Krankheit, sondern eine Entwicklungsstörung. Hier erfährst du mehr darüber.
Asperger-Autismus ist keine Krankheit. Medizinisch gesehen gehört er zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen. Das klingt unpassend, denn die Betroffenen haben keine auffälligen Entwicklungsverzögerungen, zum Beispiel geistig oder sprachlich. Häufig fangen Asperger-Autisten erst sehr spät an zu sprechen, manchmal erst mit zweieinhalb oder drei Jahren.
Von Kinderarzt Hans Asperger beschrieben
Der Asperger-Autismus zeigt sich an verschiedenen Auffälligkeiten im alltäglichen Leben. Insbesondere die Art und Weise mit anderen zu sprechen ist erschwert. Und andere an Hand des Gesichtsausdrucks zu erkennen, klappt auch nicht. Genau wie alle Menschen sind Menschen mit Asperger-Autismus ganz unterschiedlich: Manche sind laut und aggressiv, andere wieder zurückgezogen und depressiv.
Auf Asperger-Autisten prasselt alles ungefiltert ein
Beim Asperger-Autisten funktioniert das Gehirn anders: Alle Geräusche dringen gleichermaßen ins Gehirn ein. Ein Asperger-Autist nimmt seine Umwelt zu jeder Zeit mit allen Sinnen wahr. Das bedeutet, dass das Gehirn nicht unterscheiden kann, was unwichtige und was wichtige Informationen sind. Im Gegensatz zu allen anderen wirkt es bei ihnen nicht als Filter. Das ist sehr anstrengend für diese Menschen.
Asperger-Autisten haben häufig eine sogenannte "Inselbegabung", das heißt, dass sie einige wenige Dinge richtig gut können - sehr viel besser als andere. Zum Beispiel Mathe. Weil sie aber dafür mit Änderungen im alltäglichen Leben nicht umgehen können, ist ein sehr geregelter Tagesablauf für sie unheimlich wichtig.
Bekanntes Mädchen mit Asperger: Umweltaktivistin Greta Thunberg
Greta Thunberg hat Asperger und geht damit sehr offen um. Sie sagt von sich selbst: "Wenn ich kein Asperger hätte, wäre das hier nicht möglich gewesen ... Ich sehe die Welt aus einer anderen Perspektive: schwarz und weiß. Es macht mich nicht radikaler, aber es macht mich realistischer. Ich schaue mir die Statistiken an, wie stark die Emissionen zugenommen haben und um wie viel sie reduziert werden müssen ... Und mein Gewissen lässt es nicht zu, nicht zu handeln. Ich muss etwas tun, ansonsten kann ich nachts nicht schlafen."
Greta wurde mit ihrem Schulstreik und den weltweiten Fridays for Future zur Umweltaktivistin.