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Geschichte des Christbaumschmucks Kugeln, Sterne, Lametta für den Christbaum

Seit ungefähr 600 Jahren schmücken Menschen Tannenbäume und stellten sie in ihre Häuser, manchmal wurden die Bäume früher sogar an die Decke gehängt, wenn es nicht genug Platz im Wohnzimmer gab! Aber wie wurden sie geschmückt? Früher auf jeden Fall anders als mit Glitzerkugeln und Lametta! Ein kleiner Ausflug in die Geschichte des besonderen Schmucks.

Von: Kristina Richter und Simone Wichert

Stand: 20.12.2020

Christbaumkugeln an einem Weihnachtsbaum | Bild: picture-alliance/dpa

So fing es an – allerlei Leckereien am Weihnachtsbaum

Äpfel, Nüsse und Zuckergebäck gehörten von Anfang an zum beliebtem Baumbehang. Früher wurden dafür extra kleine Füllbehälter gebastelt: Diese sahen aus wie eine Schultüte, eine Tasche, eine Zigarre oder eine Trommel. Da hinein hat man dann kleine Leckereien gepackt wie Mandeln, Schokolade oder Zucker. Diese Täschchen durfte man als Kind dann räubern. Ein solcher Baumschmuck war auch Leuten mit wenig Geld möglich. Manchmal wurden sogar Lebensmittel wie Käse in den Baum gehängt. Daher kommt auch der Brauch, noch heute Äpfel in den Christbaum zu hängen – wenn sie inzwischen auch nicht immer echt sind.

Schmuck und Spielzeug zugleich – Dresdener Pappe

Geprägtes Papier: Aus Dresdner Pappe hergestellter Christbaumschmuck.

Vor rund 150 Jahren liebten die Menschen vor allem bunte Tiere in ihrem Christbaum: Fische, Hunde, Dackel, Störchen, Pfauen, Ziegen, Elefanten, der Fantasie waren da keine Grenzen gesetzt. Diese Tiere wurden aus Pappe gemacht: Diese war zunächst eine flüssige Masse, die in Formen gepresst wurde. Diese Figuren konnte man dann bemalen oder mit einer Folie überziehen, damit sich das Licht drin fängt.

Sie hießen Dresdner Pappe, weil sie hauptsächlich in Dresden hergestellt wurden. Die Kinder benutzten sie auch als Spielzeug – und sogar als Lernmaterial: Zoos gab es noch nicht, so konnten sich die Kinder früher nicht einfach so exotische Tiere anschauen. Anhand eines Dresdner Pappelefanten konnten sie sich aber zumindest vorstellen, wie ein richtiger aussieht.

Handgemacht und wertvoll – Christbaumschmuck aus Glas

Weihnachtskugeln aus Glas sind eher ungeplant entstanden. Für Glasbläser ist es einfach, runde Formen herzustellen. Solche glänzenden Kugeln haben sich die Menschen gerne an den Baum gehängt, so wurden Glaskugeln schnell zum Weihnachts- oder Christbaumschmuck. Später haben sich Glasbläser und Künstler überlegt, wie man auch andere Formen aus Glas machen kann.

Hauptsache Glitzer: Lametta und Co

Begehrt war auch früher schon der Schmuck, der glitzert und funkelt – im Kerzenschein, ganz ohne künstliches Licht. Aus kleinen, gefärbten Glasperlen, die aussehen wie Omas Halskette, wurden feine Figuren geformt: Spinnen, Schiffe, Motorräder, Krabbeltiere, Krebse, Flugzeuge und Sterne. Bis in die 1950er und 60er Jahre war auch Lametta als Christbaumschmuck sehr beliebt: Das sind silbern- oder goldfarbene, feine Metallstreifen - ähnlich wie Rauschgold. Angeblich soll Lametta am Weihnachtsbaum Eiszapfen darstellen. Heute ist dieser "Glitzerkram" aus der Mode gekommen.

Christbaumschmuck heute – in jeder Familie anders

Moderner Christbaumschmuck-

Ob ganz bunt oder einfarbig, ob rot-golden oder kariert, glänzend oder aus schimmerndem Stroh – Christbaumschmuck gibt es heute in allen möglichen Formen und Farben und es gibt weit mehr als Sterne, Lametta und Kugeln! Erlaubt ist, was gefällt!


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