12

Schlaginstrumente und Percussion Drumset - Von allen einfach "Schlagzeug" genannt

Laut ist es und bei Kindern sehr beliebt: das Drumset. Damit kann man alleine trommeln oder in einer Band Rhythmus und Takt angeben. Hier stellen wir es dir genauer vor.

Von: Veronika Baum und Simone Wichert

Stand: 25.02.2022

Schlaginstrumente | Bild: colourbox.com

Wer "Schlagzeug" sagt, meint "Drumset"

Wenn man sagt, jemand spielt Schlagzeug, meint man damit zumeist das Instrument, mit dem in einer Band Takt und Rhythmus vorgegeben werden. Das macht der Drummer oder Schlagzeuger: Der heißt so, weil er Schlagzeug spielt, klar. Aber so ganz richtig ist das nicht: Dieses Instrument nennt man eigentlich Drumset.

Schlagzeuge gibt es noch viele weitere. Genau genommen ist "Schlagzeug" nämlich der Oberbegriff für alle Schlaginstrumente, die es in einem großen Sinfonieorchester gibt: vom Gong über die Röhrenglocken bis hin zu Xylophon und Pauken. Das Drumset ist von all diesen Schlaginstrumenten, der Percussion, nur ein sehr kleiner Teil. Dabei besteht es selbst schon aus mehreren Instrumenten!

Das Drumset: Fünf verschiedene Schlaginstrumente

Bass-Drum, Snare-Drum, Hi-Hat, verschiedene Becken, Tomtoms, Sticks und Fußpedale, das alles braucht man zum Drumset spielen. Diese Art Schlagzeug besteht aus fünf bis sieben verschiedenen Schlaginstrumenten, zwischen und hinter denen man sitzt. Man kann sie je nach Bedarf und Vorliebe auch unterschiedlich anordnen, so dass man sie gleichzeitig bedienen kann.

Drumset aus Schlagzeugersicht.

Die meisten Spieler haben direkt vor sich die kleine Trommel, die Snare-Drum. Die große tiefe Bass-Drum steht dahinter und wird per Fußpedal gespielt - mit dem rechten Fuß, der linke Fuß bedient meist das Fußpedal der Hi-Hat. Diese doppelten Becken könnte man aber genauso auch mit der rechten Hand spielen, ebenso wie Crash- und Ride-Becken oder die Tomtoms.

Nicht ohne meine Drumsticks

Verschiedene Sticks warten auf ihren Einsatz.

Während man auf Tamburin oder Bongos mit den Händen trommelt, benutzt man fürs Drumset sogenannte "(Drum-)Sticks": Trommelstöcke. Die gebräuchlichsten sind aus Holz, sehen aus wie Essstäbchen mit einem kleinen runden Kopf vorne und sind so lang wie ein großes Lineal. Es gibt jedoch noch viele weitere Sticks auch aus anderen Materialien.

Mit denen kann man ganz anderen Klänge produzieren: Rod-Sticks beispielsweise bestehen aus mehreren dünnen Holzstäbchen und klingen viel weicher. Mallets haben einen Kopf aus Gummi, Filz oder Garn vorne - ganz ähnlich den Schlegeln, die man fürs Glockenspiel oder Xylophon verwendet.

Die richtige Schlagtechnik

Instrument des Jahres

Das Drumset ist das Instrument des Jahres 2022. Ziel des Projekts "Instrument des Jahres" ist es, Werbung für die Musik und das Musizieren im Allgemeinen zu machen, aber auch ein Instrument in vielen unterschiedlichen Facetten zu beleuchten. Das Drumset ist das erste Schlaginstrument, dem diese Ehre zuteil wird.

Natürlich hängt der Klang auch von der Schlagtechnik ab! Manchmal wird die von der Musikrichtung vorgegeben: Ganz besonders weich klingen Trommelstöcke, aus deren Griff vorne viele dünne Plastikschnüre oder sehr dünne Metalldrähte heraushängen. Man verwendet diese Sticks zum Beispiel für langsame Jazzballaden und streicht oder wischt mit ihnen eher auf dem Trommelfell der Snare-Drum im Kreis, als dass man darauf schlägt. Sie sehen aus wie kleine Besen und so heißen sie auch: (Jazz-)Besen. Bei Bedarf kann man aber auch mit den Jazzbesenstielen trommeln. Die sind aus hartem Plastik oder Metall und klingen natürlich härter.

Ich spiele Schlagzeug!

Das Drumset" ist noch ein ziemlich neues Instrument. Das erste komplette Schlagzeug kam 1918 in den Handel. Der 12-jährige Jakob spielt Schlagzeug seit er fünf Jahre alt ist. Was ist so cool daran? Hör rein!

Drumset: Ich spiele Schlagzeug

E-Drums – Schlagzeug ohne Lärm

E-Drums sind Schlagzeuge, die keinen Lärm machen. Zumindest wenn man keinen Lautsprecher angeschlossen hat. So wie auch E-Gitarren klingen sie selbst nicht, sondern erzeugen nur elektronische Geräusche, die man dann im Kopfhörer oder über einen Lautsprecher hören kann. Sie haben auch eine andere Form - meist ist es eine Ansammlung aus einander recht ähnlich Plastikplatten. Da ihr Klang elektronisch erzeugt wird, brauchen sie nur ein Mikrofon oder einen Abnehmer, aber kein Trommelfell wie die Snare-Drum, kein Metall wie die Becken und auch keinen großen Resonanzraum wie die Bass-Drum, in dem der (tiefe) Ton entsteht.

So wie ein normales Schlagzeug klingen E-Drums dann aber auch über Lautsprecher nicht. Denn es spielt immer auch der Raum, in dem das Schlagzeug steht, eine Rolle. Je größer der ist, desto mehr hallen die Töne nach - wie bei einem Echo. Wenn der Raum ganz klein ist, dann klingt das Schlagzeug eher dumpf. Ein elektronisches Schlagzeug klingt immer gleich. Außer man verstellt im Computer den Ton - wie bei einem Keyboard. Der Vorteil bei E-Drums ist natürlich, dass sie nicht so viel Lärm machen. Man kann also auch in einer kleinen Wohnung mitten in der Stadt üben, ohne dass die Nachbarn mit dem Besenstiel an die Decke klopfen.


12