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Abgeklemmte Nervenleitung Eingeschlafen! - Warum deine Füße dann kribbeln

Wie kleine Nägel oder Tausende von Ameisen, die durch den eigenen Körper wuseln, fühlen sich eingeschlafene Füße an. Was kribbelt da eigentlich so komisch? Echte Ameisen sind es sicherlich nicht! Auch deine Hände schlafen manchmal ein und fühlen sich dann taub an. Aber warum geht das nicht mit dem Bauch?

Von: Katrin Stadler, Tina Gentner und Veronika Baum

Stand: 20.03.2022

Was passiert da?: Eingeschlafene Füße

Nerven - Die Telefonleitungen im Körper

Zwischen Fuß und Gehirn und überall in deinem Körper gibt es Leitungen, die Nerven heißen. Sie verbinden jede Ecke und jedes Ende von deinem Körper mit dem Gehirn. Diese Nerven funktionieren so ähnlich wie eine Telefonleitung: Will der Fuß dem Gehirn etwas mitteilen, tut er das über die Nerven So meldet der Fuß dem Gehirn zum Beispiel: "Es wird eiskalt hier unten!". Das Gehirn schickt dann die Nachricht zurück: "Sofort Gänsehaut machen!"

Sitzt du jetzt beispielsweise im Schneidersitz da oder hältst die Beine sonst irgendwie schief und krumm, dann kann es passieren, dass eine Nervenbahn abgeknickt wird. Der Fuß versucht trotzdem, seine Meldungen an das Gehirn zu senden, aber dort kommen sie falsch oder gar nicht an. Weil die Leitung im Bein abgeknickt ist, vergisst das Gehirn, dass da noch ein Fuß ist - und der Fuß fühlt sich taub an. Streckst du jetzt das Bein wieder, werden die Nervenbahnen wieder freigelegt. Allerdings kommen zunächst nur fehlerhafte Informationen im Gehirn an. Bis die Verbindung wieder ordentlich hergestellt ist, dauert es ein bisschen und es kribbelt ganz fürchterlich.

Arme, Füße, Nase, Bauch - Wer schläft alles ein?

Das Kribbeln gibt es aber nicht am ganzen Körper, sondern vor allem an bestimmten Stellen, den so genannten "Extremitäten" – das sind unsere Arme und Hände sowie die Beine und Füße. Hier passiert es besonders leicht, dass die Nervenbahnen abknicken und Fuß, Arm oder Hand schlafen ein.

Deine Nase hingegen kann nicht wirklich einschlafen. Von ihr reichen viele kleine Nervenbahnen ins Gehirn und diese lassen sich nie alle auf einmal abknicken. Deshalb kannst du noch so schief auf deiner Nase liegen, einschlafen würde sie trotzdem nie! Auch die Nervenbahnen in deinem Bauch kannst du nicht zum Schlafen kriegen, wie Tina Gentner und Mischa Drautz im Lachlabor herausgefunden haben.

radioMikro Lachlabor: Wieso kann einem der Bauch nicht einschlafen?

Lachlabor: Wieso kann einem der Bauch nicht einschlafen?

Im Bauch sind die Nerven nämlich ganz besonders geschützt. Sie laufen in einem Kanal hinten im Rücken, in der Wirbelsäule. Dieser Kanal ist durch Knochen geschützt und daher kann man die Nerven dort nicht zusammendrücken. Das ist auch wichtig, weil diese Nerven alle lebenswichtigen Organe, die im Bauch liegen, also zum Beispiel Herz, Lunge und Darm, mit dem Gehirn verbinden. Diese Organe dürfen auf keinen Fall einschlafen! Und auch das Gehirn ist immer wach: Auch wenn du schläfst, sorgt es dafür, dass du atmest und dein Herz schlägt ...

Aufwachen!

Hier hat man den Verlauf der Nervenbahnen im Rücken und Arm sichtbar gemacht.

Und wie weckt man so einen eingeschlafenen Fuß wieder auf? Weder ein rasselnder Wecker noch lautes Schreien bringen was, da heißt es einfach Zähne zusammenbeißen, aufstehen und - obwohl es erst mal noch viel mehr kribbelt und krabbelt - rumlaufen und rumhüpfen. Ganz schnell hört das Kribbeln auf und aus der abgeknickten Leitung wird wieder eine freie Leitung!


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