7

Eisig glitzernde Spitzen Wie Eiszapfen entstehen

Bestimmt sind sie dir in einem kalten Winter schon einmal aufgefallen: Eisig glitzernd hängen sie von Dächern und Bäumen, an Regenrinnen und Autos - wie aus Wasser gefrorene kleine und größere Dolche. Aber wie entstehen Eiszapfen überhaupt?

Von: Simone Wichert

Stand: 20.12.2022

Winter im Harz: Eiszapfen bilden sich an den Zweigen eines Nadelbaums. | Bild: dpa-Bildfunk/Matthias Bein

Vorm Eiszapfen war der Schnee

Damit Eiszapfen überhaupt wachsen können, muss es gleichzeitig eisig kalt sein - aber auch warm genug! - Komisch? Nicht im mindesten: Fällt Schnee auf ein Hausdach und ist es kalt genug, dass er dort auch liegen bleibt, passiert nichts weiter - außer dass auf dem Dach irgendwann eine weiße Schneedecke liegt.

Wird es jedoch ein wenig wärmer - beispielsweise um die Mittagszeit des nächsten Tages, an dem die Sonne scheint - schmilzt von dieser Schneedecke eine kleine Menge Schnee: an einer geschützten Hausecke vielleicht. Ein Wassertropfen läuft das Dach hinunter und bleibt unten am Dach hängen. Ist die Luft nun kalt genug, friert dieser Tropfen dort fest. Der Anfang für einen Eiszapfen ist gemacht!

Tropf - tropf - tropf - immer länger wird der Zapfen!

Ähnlich wie Eiszapfen wachsen auch Stalaktiten.

Schmilzt nun wieder Schnee, fließt dieses Schmelzwasser über das Dach, läuft tröpfchenweise an den dort schon festgefrorenen Minizäpfchen entlang und friert unten an ihnen fest. Tropfen für Tropfen entstehen so die Eiszapfen! Nicht einfach schnell mal so eben, sondern nach und nach über mehrere Stunden oder sogar Tage. Ganz so übrigens, wie auch die Tropfsteine in einer Höhle entstehen - die Stalaktiten, die von oben nach unten wachsen.

Eiszapfen lutschen? Lieber nicht!

Obwohl Eiszapfen oft ganz klar und sauber aussehen, sollte man sie besser nicht in den Mund nehmen oder an ihnen schlecken, denn das Wasser sammelt auf seinem Weg übers Dach wie auch über jede andere Oberfläche eine Menge Schmutz aus der Umwelt ein, der dann im Eiszapfen mit festfriert.


7