Feldhamster Feldhamster - Nager mit dicken Backen
Der Feldhamster ist ein hellbraunes Tierchen voll mit weißen Tupfen. Als hätte jemand mit einem Pinsel kleine Flecken ins Fell gemalt. Er ist ein Knäuel aus flauschig-weichem Fell mit Kopf, kleinen Ohren und Pfötchen wie Gartenschäufelchen. Hier steht mehr über den Feldhamster.
Schüchterner zurückhaltender Einzelgänger
Der Feldhamster mag andere seiner Art nicht besonders, er verzieht sich lieber in seinen Bau tief unter der Erde. Im Sommer gräbt er 30 bis 60 Zentimeter tief, das ist so viel, wie wenn man zwei Schullineale aneinander hält.
Und im Winter, da kann sein Bau sogar über einen Meter tief in die Erde reichen. Da macht er es sich richtig gemütlich. Es gibt eine Überwinterungskammer, Blindgänge, sogar ein Hamsterklo und eine Vorratskammer. Die muss voll werden im Spätsommer für seinen Winterschlaf. Und weil er keinen Rucksack hat, stopft er sich das Futter in seinen Mund, denn in seinen Backentaschen ist genug Platz.
Die Lieblingsgerichte des Feldhamsters
Auf der Liste stehen Getreide, Maiskörner oder Zuckerrübenstücke. Das alles trägt er zu seinem Bau. Der Winterschlaf ist lang, von September, Oktober bis April, Mai. Und wenn der Feldhamster im Winter aufwacht, dann hat er Hunger. Im Sommer ist sein Speiseplan ein bisschen anders. Da isst er auch gerne kleine Tiere, Schnecken, Regenwürmer, Käfer, junge Mäuse oder Karotten, Knollen und Samen.
So wohnt der Feldhamster
Der Feldhamster ist ein Steppentier. Das bedeutet, dass er am liebsten auf Feldern wohnt. Auf Feldern, die einen ganz besonderen Boden haben, den Löss- und Lösslehmboden.
Den liebt er, denn das ist sehr gute Erde, die locker ist, weich und die sehr lange Wasser halten kann. Der Hamster kann darin wunderbar graben und die Wohnung, die er baut, bleibt perfekt stehen. Solchen Böden gibt es in Bayern vor allem in Franken, zum Beispiel in Würzburg, Schweinfurt oder Uffenheim.
Streng geschützter Feldhamster
Diese kleinen Flecken in Franken sind gleichzeitig die einzigen Orte in Bayern, wo es den Feldhamster überhaupt noch gibt. Seit vielen Jahren steht er auf der Roten Liste. Das bedeutet, dass er ein Tier ist, das streng geschützt werden muss. Doch warum ist das so?
Die Früchte, die der Bauer anpflanzt, sind anders als früher. Damals haben Bauern viel von einer bestimmten Sorte Klee angebaut: Diese "Luzerne" hat dem Hamster super geschmeckt. Heute bauen die Landwirte kaum noch Luzerne an, sondern lieber Mais.
Außerdem gab es früher lauter kleine Felder mit verschiedenen Früchten. Ein Feinschmeckerparadies! Heute sind es riesige Felder mit einer einzigen Fruchtsorte.
Wenn der Bauer das Feld im Herbst drischt und das Getreide fort ist, kann sich der Hamster nirgends verstecken. Er muss zum nächsten Feld laufen. Aber schon 500 Meter, das sind 800 Schritte von uns Menschen, sind unglaublich weit für ihn. Vor allem, weil die Greifvögel hoch oben über dem Feld schweben. Sie haben extrem gute Augen und sehen sofort, wenn ihr Lieblingsessen über das Feld spaziert.
Feldhamster in Gefahr
Wenn der Feldhamster dann nicht mehr flüchten kann, nimmt er die Vorderpfoten nach oben, legt sich auf den Rücken und streckt dem Feind seinen pechschwarzen Bauch entgegen. Das soll aussehen wie das weit aufgerissene Maul eines Tieres.
Aber das klappt nicht immer - vor allem natürlich nicht beim Schlepper, Mähdrescher oder Pflug des Bauern. Wenn die über das Feld fahren, ist die Hamsterwohnung in tausend Einzelteile zerlegt. Manche Menschen machen das auch, um den Hamster zu verjagen, weil sie auf den Feldern Häuser bauen wollen.