Geld Warum ist Papiergeld wertvoller als Münzen?
Scheine und Münzen sind immer so viel wert, wie draufgedruckt ist. Klar. Für einen Fünfzig-Euro-Schein kann man mehr kaufen als für eine Zwei-Euro-Münze. Aber warum sind die Papierscheine immer mehr wert als die Metallmünzen?
Schwere Münzen, leicht zu fälschen
Münzen sind unpraktisch: Sie sind hart und wiegen relativ viel. Bei drei oder vier Euro ist das kein Problem. Aber 20 Euro in Münzen? Da hängt die Hosentasche in den Seilen. Münzen machen also den Geldbeutel schwer und beulen die Hosentasche aus.
Noch wichtiger ist, dass Münzen nicht besonders fälschungssicher sind. Das heißt: Münzen lassen sich leichter fälschen als Geldscheine. In den Papierscheinen sind etliche Sicherheitsmerkmale, die es schwer machen, einen Schein zu fälschen: zum Beispiel die kleinen Kippbildchen, die Hologramme. Oder kleine Striche, die man mit den Fingerspitzen ertasten kann. Außerdem ist ein Silberstreifen mit winziger Schrift darauf, den man nur erkennen kann, wenn man den Schein gegen das Licht hält. Bei Münzen wäre für all das gar kein Platz.
Achte mal auf diese Sicherheitsmerkmale:
Die Sicherheitsmerkmale machen es schwer, einen Schein zu fälschen, etwa indem man ihn einfach kopiert und mit einem Farbdrucker ausdruckt. Und gleichzeitig machen sie es möglich, einen Schein als echt zu erkennen.
Bei den Kosten für Material und Herstellung sind Münzen und Scheine übrigens ziemlich gleich: Es kostet höchstens 20 Cent, um eine Zwei-Euro-Münze zu prägen, also herzustellen. Ein Zweihundert-Euro-Schein kostet in der Herstellung auch ungefähr 20 Cent. Obwohl Papier doch eigentlich billiger ist als Metall!
Aus Metall oder Baumwolle
Bei einer Münze werden verschiedene Metalle verwendet. Beim Zwei-Euro-Stück sind es zwei unterschiedliche Metalle, das sieht man schon an der Farbe. Diese Metalle werden geprägt. Das heißt, sie kommen in eine Maschine. Dort werden sie mit sehr viel Druck zwischen zwei Stempel gepresst. Dadurch bekommen sie ihre Form. Noch ein bisschen durch die Poliermaschine und sie sind fertig.
Geldscheine werden aus Baumwolle gemacht, aus den sogenannten Baumwollkämmlingen. Das sind eigentlich Restprodukte aus der Stoffherstellung: die Teile der Baumwollpflanze, die übrig bleiben, nachdem man die Baumwolle für die T-Shirts abgenommen hat. Mit diesen kurzen Baumwollfasern macht man den Brei für das Papier der Banknoten. Dieses Baumwollpapier ist dann sehr robust gegen Nässe und Reißen. Und es eignet sich sehr gut, um die Fäden und Hologramme darin unterzubringen.