Geschmackssinn Wenn es superlecker oder total eklig schmeckt
Ein und dasselbe Gericht schmeckt zwei Leuten manchmal ganz unterschiedlich. Der eine liebt den Geschmack, der andere würde das Essen am liebsten wieder ausspucken. Geschmacksache eben!
Pizza, Hamburger, Spaghetti - lecker!
Ob uns ein bestimmtes Essen schmeckt oder nicht, hängt zum einen von unserer Erwartung ab. Wenn wir ein Essen kennen und wissen, wie es sich im Mund anfühlt und welchen Geschmack wir erwarten können, mögen wir es oft lieber als Essen, das wir noch nie im Leben gesehen oder probiert haben.
Essen, das wir nicht kennen und das nicht so schön aussieht, erscheint uns deshalb oft komisch. "Bestimmt nicht lecker", so urteilen wir dann, bevor wir überhaupt probiert haben. Pizza, Hamburger oder Spaghetti dagegen mögen die meisten gerne.
Die kleinen Pünktchen machen den Unterschied
Was einem schmeckt und was nicht, ist immer auch ein bisschen Übungssache: Wer mehr Sachen probiert, kann so auch viele neue leckere Gerichte kennenlernen. Doch man kann sich nicht jeden Geschmack antrainieren. Manches Essen schmeckt einem einfach nicht. Magst du zum Beispiel Rosenkohl? Den essen viele Menschen nicht gerne. Das liegt an unseren Geschmacksknospen, den kleinen Pünktchen, die wir auf der Zunge haben.
Zunge mit Knospen
Ohne unsere Geschmacksknospen würden wir gar nichts schmecken. In jeder Geschmacksknospe sind bis zu hundert Geschmackssinneszellen enthalten. Jede dieser Sinneszellen ist für eine bestimmte Geschmackrichtung zuständig: Manche Zellen nehmen den Geschmack "bitter" wahr, andere "süß", "salzig", "sauer" oder "umami", also würzig.
Dass ein und dasselbe Essen mir gut schmecken kann und meinem besten Freund gar nicht, hat einen einfachen Grund: Jeder hat verschiedene Geschmackssinneszellen im Mund und - unterschiedlich viele davon.
Geschmacksknospen als Ausrede
Kinder haben besonders viele Sinneszellen, die bitteren Geschmack schmecken. Deswegen schmeckt man als Kind bittere Sachen viel stärker - und das kann manchmal ganz schön unangenehm sein. Geschmacksknospen sind damit die perfekte Ausrede für alle, die keinen Brokkoli, Rosenkohl oder Spinat mögen.
Solche Kinder können ihren Eltern in Zukunft einfach sagen: "Ihr müsst verstehen, dass mir das nicht schmeckt: Meine Geschmacksknospen sind eben empfindlicher als eure!"
Geschmack nur mit Geruch!
Unser Geschmackssinn nimmt zwar die Geschmackrichtungen "bitter", "süß", "salzig", "sauer" oder "umami" wahr - ohne unsere Nase jedoch würden wir nur die Hälfte schmecken. Höchstens! Der Geruchssinn ist ein wichtiger "Mitarbeiter" des Geschmackssinnes. Er verfeinert den Geschmack: Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren schmecken alle ähnlich süß. Und trotzdem absolut nicht gleich! Nicht umsonst gibt es den Tipp, sich beim Essen von Dingen, die man nicht mag, die Nase zuzuhalten!
Superschmecker sind superempfindlich
Es gibt sogenannte "Superschmecker", die so viele Geschmacksknospen auf ihrer Zunge haben, dass sie Essen viel intensiver wahrnehmen als die sogenannten "Normalschmecker". Solche Superschmecker haben bis zu 10.000 Geschmacksknospen im Mund. Normalschmecker können gerade mal halb so viele vorweisen: rund 5.000 der kleinen Knubbel haben sie.
Der Geschmack ändert sich!
Auch dass sich unser Geschmack von Zeit zu Zeit verändert, hat mit den Geschmacksknospen zu tun: Wie alle Zellen im menschlichen Körper erneuern sie sich alle paar Wochen. Oft verändert sich dann auch die Zusammensetzung der Geschmackszellen. So kann es zum Beispiel passieren, dass sich statt einer Zelle, die für bitteren Geschmack zuständig ist, eine Zelle bildet, die süßen Geschmack wahrnimmt.