Hector Berlioz Große Liebe - große Musik
Bei Künstlern ist es manchmal so: Wenn sie unglücklich sind, haben sie noch viel bessere Ideen, als wenn sie rundum zufrieden sind. Eigentlich traurig, aber wahr. Der französische Komponist Hector Berlioz war so ein Fall.
Eigentlich hätte Hector Berlioz Arzt werden sollen, weil es der Vater wollte. Also studierte er ganz brav in Paris Medizin. Aber Spaß machte ihm das überhaupt nicht. Er ging immer seltener in den Unterricht und immer öfter in die Oper. Irgendwann schmiss er dann das Medizinstudium ganz hin. Von da an widmete er sich mit ganzem Herzen der Musik. Er war ja auch sehr begabt. Schon als Student am Konservatorium hatte er eigene Stücke komponiert. Jetzt lebte er nur noch für die Musik. Bis zu einem gewissen Tag ...
Wie ein Paukenschlag: Berlioz trifft die große Liebe
Lebensdaten
Hector Berlioz wird am 11. Dezember 1803 in La Côte-Saint-André (Frankreich) geboren. Er stirbt am 8. März 1869 in Paris.
In einer Theateraufführung eines Shakespeare Dramas erblickt Berlioz auf der Bühne eine echte Schönheit: Harriet Smithson! Er ist auf den Schlag verliebt. Und wie! In seinem Bauch fliegen tausende Schmetterlinge herum, seine Gefühle wirbeln alles durcheinander. Und sie? Harriet Smithson bemerkt Berlioz nicht einmal. Obwohl er damals ein gut aussehender, junger Mann war. Noch dazu Komponist! Aber Harriet – die hatte so viele Verehrer, dass sie einen Berlioz gar nicht nötig hatte.
Aus Liebe wird Musik: Die "Sinfonie fantastique"
Was tat Berlioz also? Er komponierte und hoffte und hoffte und hoffte. Und er hatte eine geniale Idee: Um Harriet zu zeigen, was er für ein toller Typ sei, veranstaltete er ein riesiges Konzert mit lauter eigenen Kompositionen: Alle waren begeistert - nur Harriet war gar nicht da. Was für eine Enttäuschung! Berlioz war niedergeschlagen. Monate-, ja sogar jahrelang lebte er so vor sich hin und nichts, aber auch gar nichts passierte. Das ging so lange, bis er so wütend wurde, dass er Harriet gar nicht mehr mochte, sondern stinksauer auf sie war. Und genau in diesem Moment beschloss er, seine ganzen Gefühle lieber in Musik zu packen. Er schrieb seine "Sinfonie fantastique". Eine Mega-Sinfonie voller Leidenschaft und mit den buntesten Klangfarben. Diese fantastische Musik machte ihn dann richtig berühmt! Vorher hatte Berlioz zwar auch schon gute Musik gemacht, aber die Leute mäkelten ständig an seinen Kompositionen herum, wahrscheinlich weil sie die Musik nicht verstanden hatten. Aber die "Sinfonie fantastique", die war ein echter Knaller.
Happy End - für kurze Zeit ...
Seine Liebe zu Harriet Smithson wurde bei Berlioz Musik - und zu einem der berühmtesten Werke der Romantik.
Das allerbeste an der "Sinfonie fantastique" war: Als diese Musik aufgeführt wurde, da geschah das, wovon Berlioz jahrelang geträumt hatte: Er lernte Harriet Smithson kennen! Die Angebetete war im Konzert und kam hinterher direkt zu Berlioz - und ab da waren die beiden ein Paar!
Berlioz war überglücklich! Später haben sie sogar geheiratet und ein Kind bekommen. Ein Glück, dass sich Harriet nicht schon früher in Berlioz verknallt hatte, sonst gäbe es heute wohl keine "Sinfonie fantastique" - und das wäre wirklich jammerschade.