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Georg Friedrich Händel Barocker Superstar

Wer heute Händel sagt, muss auch Halleluja sagen. Nein, eigentlich nicht Halleluja, sondern Haaa-le-luja, Halle-luja, Halle-luja, Halle-he-lu-ja ... Lies mehr über die Lebensgeschichte des Superstars des Barockzeitalters!

Von: Katharina Neuschaefer und Alex Naumann

Stand: 24.02.2018 | Archiv

Georg Friedrich Händel: Aus dem Leben eines barocken Superstars

Georg Friedrich Händel lebte vor etwa 350 Jahren in der deutschen Stadt Halle. Weil er aber sehr bald auch in anderen Ländern berühmt war, zog er nach London. Die ganze Insel freute sich darüber, dass der große deutsche Komponist von nun an ein Engländer sein wollte. Händel seinerseits freute sich auch und beschenkte den englischen König Georg I. gleich mit wunderschöner Musik. Musik für einen Bootsausflug auf dem Fluss Themse. Seit diesem Tag bis heute ist Händels "Wassermusik" ein absoluter Hit.

Barocker Superstar

Als Georg Friedrich Händel einige Jahre später für König George II. eine "Feuerwerksmusik" komponierte, gab es in London sogar einen richtigen Verkehrsstau. Tausende Menschen mit Pferden und Wagen wollten dabei sein, als das Orchester unter freiem Himmel probte. Für sein eigenes Opernhaus in London schrieb Händel viele Opern und eines Tages kam er auf die Idee, auch Geschichten aus der Bibel mit Musik zu erzählen. Zum Beispiel die Geschichte von Jesus, also dem "Messias". An der Stelle, wo Gott im Himmel gelobt wird, singt der Chor laut "Halleluja". Und dieses "Halleluja" hat Händel sehr berühmt gemacht.

Reich wie Dagobert Duck

Hand zählt Geld (Symbolbild) | Bild: picture-alliance/dpa zum Audio Georg Friedrich Händel Der Dagobert Duck der Musikgeschichte

Georg Friedrich Händel war nicht nur ein genialer Komponist, er war auch ein erfolgreicher Geschäftsmann - und kam so zu einigem Reichtum. [mehr]

In seiner Zeit in London stand Händel eigentlich im Dienste des Königs und bekam von diesem auch ein Gehalt, doch das reichte ihm nicht. Also machte er sich selbständig: Er ließ Anzeigen in der Zeitung schalten und machte damit Werbung für seine Aufführungen. Die Karten konnte man in seinem Haus in der Brook-Street kaufen. Auch Noten zu seinen Werken gab es dort. An den Einnahmen war er natürlich beteiligt. Und weil er das Geld gut anlegte, war bald ein hübsches Vermögen zusammengekommen. Da machte es ihm auch nichts aus, dass Opern irgendwann nicht mehr so gefragt waren. Er erfand einfach etwas Neues: Das Oratorium. Und natürlich gönnte sich der Meister auch ab und zu etwas Schönes. Zum Beispiel ein wertvolles Bild für seine Gemälde-Sammlung.

Wilde Jugendjahre

Fechtszene: William Kent (Christoph Wünsch) und Georg Friedrich Händel (Jost Pieper, links) im Duell. | Bild: BR/MDR/Axel Berger zum Audio Händel gegen Mattheson Fechten nach Noten und ein Duell vor der Oper

Georg Friedrich Händels Karriere als barocker Superstar hätte beinahe geendet, bevor sie richtig angefangen hatte. Bei einem Duell mit seinem Komponisten-Kollegen Mattheson entging er knapp dem Tod ... [mehr]

Vor seiner Zeit in England reiste Georg Friedrich Händel viel. Als junger Mann durchsteifte er vier Jahre lang Italien und besuchte große Städte, wie Rom, Florenz, Neapel und Venedig. Dort lernte er viele italienische Komponisten kennen und gab Konzerte auf seinem Cembalo. Bald war er in ganz Italien berühmt als "Il Sassone", also "der Sachse" und jeder kannte seine Musik. In seiner Jugend arbeitete Händel auch einmal an der Hamburger Oper als Dirigent. Außer ihm gab es dort noch einen anderen jungen Dirigenten. Als sich Händel eines Abends von ihm nicht ablösen lassen wollte, sondern lieber selbst weiterdirigierte, kam es zur Schlägerei und später sogar noch zu einem Degenduell. Georg Friedrich Händel hat Schlägerei und Degenduell überlebt und wurde zu einem der größten Komponisten seiner Zeit.


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