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Komponisten-Lexikon Joseph Haydn - Mit Paukenschlag und Papagei

Joseph Haydn war ein Genie und seine Musik ist topaktuell. Um sie zu hören, musst du nicht ins Konzert gehen. Es reicht schon, wenn du dir eine Fußballübertragung mit der deutschen Nationalmannschaft im Fernsehen anschaust.

Von: Uta Sailer und Veronika Baum

Stand: 14.01.2018 | Archiv

gezeichnetes Porträt des Komponisten Joseph Haydn | Bild: BR / Teresa Habild

Lebensdaten

Franz Joseph Haydn ist ein Komponist der Wiener Klassik. Er wurde am 31. März oder 1. April 1732 in Rohrau in Österreich geboren und starb am 31. Mai 1809 in Wien.

Bei jedem Spiel der Fußball-Nationalmannschaft erklingt Jospeh Haydns Lieblingsmelodie: die deutsche Nationalhymne. Natürlich hat er sie nicht für die deutsche Fußballmannschaft komponiert. Nein, Haydn hat sie für den österreichischen Kaiser Franz höchstpersönlich geschrieben - zum Geburtstag! Der Text zu dieser Melodie hieß also ursprünglich "Gott erhalte Franz, den Kaiser". Und der Kaiser war so gerührt, dass er gleich zu weinen angefangen hat ... Klar, dass sich der Haydn da gefreut hat!

Von Wien nach London - in die ganze Welt!

Neben dieser berühmten Melodie hat Joseph Haydn noch 104 Sinfonien, viele Klavierstücke, Kammermusik, Opern und Lieder geschrieben. Den größten Teil seines Lebens arbeitete Joseph Haydn für die Fürstenfamilie Esterházy, die bei Wien gelebt hat. Obwohl Haydn nur selten gereist ist, wurde seine Musik schon bald weit über Wien hinaus bekannt. Einige Zeit lebte Haydn auch in London und wurde dort - zu seiner eigenen Verwunderung - gefeiert. Schon zu Lebzeiten war der Komponist eine Berühmtheit. Haydns Melodie aus der "Symphonie mit dem Paukenschlag" ist bis heute ein Hit! Angeblich hat er den Paukenschlag hineinkomponiert, damit seine schlummernden Londoner Konzertbesucher vor Schreck wieder aufwachen!

Haydn - ein lustiger Vogel

Und noch etwas, das fast keiner weiß und mindestens genauso toll ist: Haydn war ein richtiges Schlitzohr und hat ziemlich oft für Aufregung gesorgt. In einem Konzert hat er die Musiker beispielsweise gebeten, dass mal alle durcheinander spielen sollen. Wie sich das wohl angehört hat! Oder einmal ahmte er ganz plötzlich vor der österreichischen Kaiserin Vogelgezwitscher nach, so dass sich die Kaiserin sehr erschreckt hat.

Nach Haydns Tod fand sich in seinem Nachlass ein Papagei. Der Vogel hatte vierzehn Jahre als Haustier bei dem Komponisten gelebt und konnte sogar den Anfang des Kaiserliedes krächzen: die berühmte Melodie, die heute als deutsche Nationalhymne dient und die Haydn selbst so liebte, dass er sie bis an sein Lebensende mehrmals täglich spielte oder vor sich hin summte.


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