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Berliner Mauer Die Mauer ist jetzt länger weg, als sie stand

Montag, der 5. Februar 2018 war ein ganz besonderer Tag: Da war die Mauer zwischen Ost- und Westberlin genauso lange wieder weg, wie sie einmal gestanden hatte: 28 Jahre, zwei Monate und 26 Tage. Ein guter Anlass, daran zu erinnern, wie schlimm die Teilung für die Menschen in Berlin damals war.

Von: Benny Riemer und Veronika Baum

Stand: 09.02.2018 | Archiv

Die Berliner Mauer gemalt von Aanya aus der Grundschule Grafing | Bild: BR

Deutschland war früher geteilt in einen Ost- und einen Westteil. Der Ostteil hieß "Deutsche Demokratische Republik", kurz: DDR. Die Grenze ging auch mitten durch die Millionenstadt Berlin. Doch eines Tages - im August 1961 - begannen die Chefs der DDR, eine Mauer zu bauen. So wollten sie verhindern, dass ihre Bürger einfach so in den Westteil der Stadt gehen konnten.

Warum wurden die Menschen eingesperrt?

Westdeutschland hatte eine ganz andere Politik als die DDR. Auch wenn im Ländernamen der DDR das Wort "demokratisch" vorkommt, war sie keine Demokratie. Es gab nur eine Partei und die besaß alle Macht. Die DDR-Regierung untersagte den Menschen zu reisen und ließ sie bespitzeln, um zu erfahren, wer sich gegen sie äußerte. Wer die Politik der DDR kritisierte, landete im Gefängnis. Viele Menschen flohen daher aus dem Osten in den Westen. Dort waren sie frei zu sagen, was sie dachten und zu reisen, wohin sie wollten. Dort konnte man außerdem mehr Geld verdienen, wenn man in der Arbeit erfolgreich war. Es gab angesagte Musik, trendige Klamotten aus Amerika und viel mehr Auswahl im Supermarkt. Weil die DDR-Politiker verhindern wollten, dass zu viele Menschen in den Westen gehen, bauten sie die Mauer.

Familien waren plötzlich getrennt

Die Mauer stand nicht nur auf Wiesen oder Straßen, sondern führte oft quer durch Wohngebiete. Verwandte waren, nur weil sie zum Beispiel im Haus gegenüber wohnten, von einem Tag auf den anderen getrennt voneinander. Kinder konnten ihre Großeltern oder Tanten und Onkel nicht mehr sehen. Das hat viele Familien sehr traurig gemacht.

Lebensgefährliche Flucht

Jetzt werdet ihr vielleicht sagen: Warum nicht einfach über die Mauer klettern? Mit einer Leiter und ein paar Freunden konnte das doch nicht so schwer sein. Doch es gab überall an der Mauer Grenzbeamte mit Waffen, die aufpassten, dass niemand über die Mauer steigt oder einen Tunnel darunter gräbt. Viele haben die Flucht trotzdem geschafft. Es gab aber auch viele Tote: Mindestens 140 Menschen sind bei ihrer Flucht an der innerdeutschen Grenze getötet worden.

Gedenken ist wichtig

Auch wenn die Mauer vor mehr als 28 Jahren wieder abgerissen wurde, sollte man sich heute immer wieder an die ebenso lange Zeit der Teilung erinnern. Viele junge Menschen in Deutschland können sich gar nicht mehr vorstellen, eingesperrt zu sein. Wir können froh sein, in einem freien Land zu leben und an den Grenzen höchstens mal den Personalausweis oder den Reisepass vorzeigen zu müssen.


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