Leonard Bernstein Vielseitiger Meister: Komponist, Dirigent und Pianist
Leonard Bernstein ist als Komponist berühmt für seine "West Side Story", ein Musical mit viel toller Musik darin. Aber Bernstein war noch viel mehr als "nur" Komponist. Er war Komponist. Er war Dirigent. Er war Pianist. Er war ein Musikerklärer.
Was konnte Leonard Bernstein eigentlich nicht? Tanzen vielleicht. Obwohl – wenn man sich alte Videos mit ihm als Dirigent ansieht, dann würde man ihn vielleicht auch noch einen Tänzer nennen, so wild und leidenschaftlich, wie er sich am Dirigentenpult bewegte.
Lebensdaten
Leonard Bernstein kam am 25. August 1918 in Lawrence (Massachusetts) in den USA auf die Welt. Er starb im Alter von 72 Jahren am 14. Oktober 1990 in New York.
Geboren wurde er als Louis Bernstein am 25. August 1918 in Massachusetts, in den USA. Erst im Alter von 16 Jahren nannte er sich Leonard. Musik fand der kleine Bernstein auf jeden Fall super. Sein Vater weniger: Er wollte, dass sein Sohn später mal sein Geschäft für Kosmetikartikel übernimmt. Denkste!
Ein Klavier als Freund
Leonard Bernstein war ein eher schwaches, kränkliches Kind. Aber er liebte das Klavier, dass er als Zehnjähriger geschenkt bekommen hatte! Und er setzte sich bei seinen Eltern durch: Er bekam Klavierunterricht. Das gab ihm Kraft und machte ihn selbstbewusst. Später studierte Bernstein Klavier, Dirigieren und Komposition. Schon als junger Mann hatte er seine erste Komposition hingelegt und auch schon ein Orchester dirigiert.
Über Nacht zum Star
Und dann kommt dieser Sonntag im November 1943. Bernstein ist 25 Jahre alt und Dirigier-Assistent bei den weltberühmten New Yorker Philharmonikern. An diesem Abend soll eigentlich der Dirigenten-Star Bruno Walter für ein Konzert das Orchester dirigieren. Aber – der liegt mit Fieber im Bett! Der Chefdirigent des Orchesters kann nicht einspringen: Er ist auf seiner Farm eingeschneit worden und kann nicht weg. Am Vormittag bekommt Leonard Bernstein einen Anruf: "Du musst einspringen heute Abend!" Bernstein ist selber noch total übermüdet, er hat am Abend davor eine Party gefeiert und ist erst spät ins Bett gegangen. Aber es hilft alles nichts: Nicht einmal mehr mit dem Orchester proben kann Bernstein. Er fährt zu dem kranken Bruno Walter und geht mit ihm zusammen am Krankenbett die Noten durch. Dann eilt er in die riesige Carnegie Hall. Keines der Stücke, die auf dem Programm stehen, hat er je dirigiert. Der Saal füllt sich, das Licht geht aus, der erste Ton erklingt. Und Bernstein macht seine Sache ganz wunderbar! Der Applaus wird nach jedem Stück stärker. Am Ende jubelt das Publikum. Ein neuer Star ist geboren!
14 Jahre später wird Leonard Bernstein Musikdirektor der New Yorker Philharmoniker. Das bleibt er 11 Jahre lang, danach wird er Ehrendirigent des Orchesters. Die Musiker müssen ihren "Lenny" schon sehr geliebt haben.
Musikerklärer - für alt und jung
Was ihm immer sehr am Herzen lag: jungen Menschen die klassische Musik zu erklären. Das tat er in extra Konzerten, in denen er dem jungen Publikum Geschichten zur Musik erzählte.
Bernstein liebte das Leben und ließ es ordentlich krachen: Er feierte gerne und blieb auch mal eine ganze Nacht lang auf. Aber er hatte auch drei Kinder, die er sehr liebte.
Berühmt sind seine Kompositionen "West Side Story", "Trouble in Tahiti" und "Candide". Auch drei Sinfonien hat Bernstein geschrieben. Er war aber kein rein klassischer Komponist wie Mozart oder Beethoven, in seiner Musik durften auch Jazz-, Blues- und sogar Rock-Klänge vorkommen.
Eins hatte Leonard Bernstein auf jeden Fall: Humor. Als er einmal in Wien bei den Wiener Philharmonikern zu Besuch war, unterschrieb er einen Brief nach Hause an seine Eltern mit: "Euer Wiener Schnitzel, Lenny".