Zu Fasching und anderen Festen Luftschlangen und Konfetti
Zu einer echt lustigen Faschingsfeier gehören echte Luftschlangen und viel Konfetti. Luftschlangen und Konfetti werden heute wie Autos, Pullis oder Kugelschreiber in einer Fabrik hergestellt. Und das schon seit rund 140 Jahren! Für die Leute in der Fabrik sind Luftschlangen und Konfetti genau so ernsthafte Waren wie alles andere auch.
Luftschlangen zum Pusten
Um Luftschlangen herstellen zu können, kaufen die Luftschlangenfabriken zunächst riesige Rollen von weißem Papier. Über zehn Kilometer Papier sind auf so einer Rolle drauf. Zuerst müssen die Riesenrollen mal farbig bedruckt werden. Dazu spannt man sie in eine Maschine ein, in der das Papier über unglaublich viele Rollen und Farbwalzen läuft, bis es am Schluss auf beiden Seiten bunt ist - gestreift zum Beispiel - und dann wieder aufgewickelt werden kann.
Danach wickelt eine andere Maschine das bunte Papier zu kleinen Rollen - wie Geschenkpapier. Diese dünnen langen Papierrollen schneidet dieselbe Maschine mit kreisrunden Messern zu kleinen Luftschlangenportionen ab.
Konfetti zum Werfen
Für Konfetti gibt es große Stanzmaschinen, die aber nicht nur kreisrunde Papierstückchen ausstanzen. Sonst würden viel zu viele Reste bleiben. In der Fabrik wird der ganze Papierbogen ausgenutzt. Stapel von Papierbögen werden da gestanzt. Mal werden nur blaue Bögen in die Maschine hineingelegt, mal grüne, mal rote, in allen Farben, aber immer hintereinander.
Das ausgestanzte Konfetti läuft dann über eine kleines Laufband in eine Mischmaschine hinein. Ein bisschen erinnert die an eine Betonmischmaschine. Wenn das Konfetti da wieder herauskommt, dann ist es genauso bunt gemixt, wie wir es mögen.
Erfunden wurden Luftschlangen wie auch Konfetti vom Berliner Buchbindermeister Paul Demuth - wohl durch ein Missgeschick: Eine seiner großen Papierrollen fiel zu Boden und rollte sich ab. Was zunächst ein größes Ärgernis war, wurde nach ein bisschen Überlegen die Geburtsstunde der Luftschlangen: Schließlich sah das sich abrollende Papier auch ein wenig lustig aus - wenn es nun noch bunt wäre, hätten die Menschen bestimmt Freude daran ...?
Konfetti herzustellen, also bunte Papierstückchen zum Werfen, darauf kam Paul Demuth nach einer Reise zum Karneval von Venedig. Dort bewarf man sich mit "Konfekt" - also Süßigkeiten, auf Italienisch confetti. Nicht jeder jedoch hatte das Geld dafür, manche nahmen stattdessen einfach kleine Stückchen Gips oder Kreide, die so ähnlich aussahen wie Konfekt. Diese hinterließen aber Flecken auf der Kleidung, was Paul Demuth gar nicht gefiel. Und so schnitt er bald nicht nur Luftschlagen aus bunt bedrucktem Papier, sondern stanzte auch farbiges Konfetti daraus.