Unser Sonnensystem Mars - Der rote Planet
Galaktisch gesehen ist der Planet Mars unser Nachbar: In unserem Sonnensystem liegt er gleich "neben der Erde". Für Menschen ist das allerdings immer noch ganz schön weit weg. Die Planeten Mars und Erde kreisen beide um die Sonne. Da sie sich aber unterschiedlich schnell um die Sonne drehen, entfernen sie sich immer mal wieder voneinander. Selbst wenn sie sich am nächsten sind, sind das immer noch 55 Millionen Kilometer. Zum Vergleich: Der Mond, der ja die Erde umkreist, ist "nur" 384.000 Kilometer von uns entfernt.
Warum heißt der Mars "roter Planet"?
Benannt ist der Planet nach dem römischen Kriegsgott Mars. Er wird auch der "rote Planet" genannt. Seine Oberfläche enthält nämlich viel Eisen, genauer gesagt Eisenoxyd-Staub. Wenn Eisen rostet, färbt es sich rötlich. Dass der Mars rötlich schimmert, kann man sogar von der Erde aus sehen, wenn man den Mars am Nachthimmel beobachtet. In unserem Sonnensystem ist der Mars - von der Sonne aus gezählt - der vierte Planet. Er ist etwa halb so groß wie die Erde. Im Gegensatz zu unserem Planeten besitzt der rote Planet nur eine sehr dünne Atmosphäre.
Gibt es auf dem Mars grüne Männchen?
Mit speziellen Fernrohren konnten die Menschen schon länger etwas auf dem Mars erkennen. Natürlich nicht super genau, aber ein paar Sachen wie Süd- und Nordpol mit "Eis" und dunkle Flecken. Weil sich diese immer mal verändert haben, dachte man, dass es Pflanzen sein könnten und es sogar Leben auf dem Mars gab oder sogar noch gibt. In vielen Köpfen spukt bis heute die Vorstellung der kleinen grünen Männchen herum.
Eine Reise zum Mars?
Wie lange dauert eine Mars-Mission?
Die Flugzeit zum Mars beträgt mit Raumschiffen, wie wir sie heute haben, rund sechs bis sieben Monate hin - und genauso lange wieder zurück. Selbst ein Funkspruch braucht von der Erde zum Mars elf Minuten. Während einer Mission Kontakt zu den Astronauten zu halten, ist also schwierig. Astronauten müssen sich auf einer Mars-Mission selbst zu helfen wissen und starke Nerven haben.
Noch immer ist der Mars für genauere Untersuchungen einfach viel zu weit weg. Aber das Ziel wird greifbarer. Zwar haben es Menschen bis heute nicht auf den Planeten geschafft, aber sie haben Sonden hingeschickt. Das sind kleine unbemannte Raumschiffe, die oft aussehen wie Satelliten. Schon 1965 hat "Mariner 4" im Vorbeifliegen ein paar Fotos vom Mars gemacht und die Luft getestet. Danach sind immer wieder Sonden hingeflogen. Und weil man vom All auch nicht alles so genau sieht, sind bald auch welche gelandet. "Viking I" war 1976 die Erste. "Marsmenschen" ist man allerdings bis heute nicht begegnet.
Moderne Marsexpeditionen
Im März 2007 entdeckte ein internationales Forscherteam, dass der Südpol des Mars mit einer riesigen Eisdecke überzogen ist. Eine Sensation: Eis ist gefrorenes Wasser - und Wasser ist eine Voraussetzung für Leben! Es könnte also auf dem Mars Leben gegeben haben. Auch haben die Bilder der Sonden gezeigt, dass es auf dem Mars Krater und Täler gibt, in denen einmal Flüsse geflossen sein könnten oder Seen waren.
Auch wenn sich auf dem Mars zumindest winzige Lebewesen entwickelt haben könnten: Nach Beweisen suchen suchen die Sonden immer noch. Heute setzen die Forscherteams dafür richtige Roboterfahrzeuge auf dem Planeten ab, Mars-Rover. Im Februar 2021 ist das neueste Modell gelandet. Es heißt "Perseverance", das bedeutet "Beharrlichkeit". Es ist fast 1.000 Kilo schwer und ungefähr so groß wie ein kleines Auto. Es hat ein ganzes Labor an Bord, viele Kameras und einen Roboterarm zum Graben. In einem der "ausgetrockneten Seen" sucht es jetzt nach Zutaten für Leben. Auf die Ergebnisse können wir auf jeden Fall gespannt sein.
Wohnen auf dem Mars?
Wenn die Menschen - vielleicht in 10, 20 oder 30 Jahren - auf den Mars fliegen wollen, dann brauchen sie dort auch ein Haus. Schon jetzt tüfteln Forscherteams daran, wie so ein Haus aussehen könnte und was man zum Wohnen auf dem Mars braucht. radioMikro-Reporter Mischa Drautz hat Christiane Heinicke vom Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation an der Universität Bremen befragt.