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Riesengroß und steinalt Mobbl, die Riesenschildkröte

Im Naturkundemuseum Bamberg kann man eine versteinerte Riesenschildkröte anschauen, die 150 Millionen Jahre alt ist und 220 Kilo wiegt! Sie ist die größte, die jemals aus dieser Zeit gefunden wurde, und wird deshalb "Mobbl" genannt. Aber warum waren Mobbl und ihre Tierkollegen aus der Urzeit denn überhaupt so riesig groß?

Von: Michaela Bold

Stand: 19.02.2020

Riesengroß und steinalt: Mobbl, die Riesenschildkröte

Mobbl, die Riesenschildkröte, wurde schon im Herbst 2018 in einem Steinbruch in Oberfranken entdeckt. Dort klopfen vom Frühjahr bis in den Herbst hinein jedes Wochenende ehrenamtliche Helfer nach Fossilien, also nach uralten, versteinerten Resten von Tieren und Pflanzen. Wochenlang hatten sie nichts gefunden – und dann plötzlich das! Erst kommt eine kleine Schildkröte zum Vorschein und dahinter ... Mobbl! Es ist die größte Schildkröte aus der Jurazeit, die je gefunden wurde. Sie ist ganze 1,40 Meter groß!

Wann war der Jura?

Der Jura begann vor 200 Millionen Jahren. Damals lebten auch viele Dinosaurier. Der Urvogel Archaeopteryx stammt ebenfalls aus dieser Zeit.

Wie versteinert ein Tierskelett?

Mobbl im Rampenlicht

Ein Tier versteinert, wenn es stirbt und dann sehr schnell von Sand, Schlamm oder Lehm zugedeckt wird. Über viele, viele Jahre lagert sich eine Bodenschicht nach der anderen darauf ab und der Druck auf die unteren Schichten wird deshalb immer größer. Diese werden dadurch zu Stein und das Tierskelett mit ihnen.

Ein Puzzle mit 1.000 Teilen - und zerbrechlich noch dazu

Es war sehr schwierig, die versteinerte Riesenschildkröte aus dem Stein zu befreien, der sie so viele Millionen Jahre umschlossen hat. Ein Team brauchte fünf Tage, um die Knochen und den Panzer vorsichtig herauszuklopfen. Am Ende waren es über 1.000 einzelne Steinstückchen, die danach wieder zusammengesetzt werden müssen. Ein riesiges Schildkröten-Puzzle sozusagen. Insgesamt 1.000 Stunden lang haben zwei Leute daran gearbeitet, bis es fertig war.

Warum waren die Tiere in der Urzeit so groß?

Riesenschildkröten, Megavögel und - nicht zu vergessen - Dinos wie der Brachiosaurus, eines der größten Landtiere, das je gelebt hat: Sie alle stammen aus dem Jurazeitalter. Warum die Tiere damals so unglaublich groß waren, hat viele Gründe und nicht alle sind bisher erforscht oder bewiesen. Aber einer der Gründe ist: Die Luft enthielt damals viel mehr Sauerstoff. Und das war gut für den Körper dieser Urzeittiere.

Das Geheimnis der Dinos: Ganz schnell ganz viel essen!

Ein anderer Grund, auch wenn es komisch klingt: Die Dinos konnten so groß werden, weil sie nicht kauten! Sie schlangen ihr Essen einfach so hinunter und zwar in unglaublicher Geschwindigkeit und in riesigen Mengen. Bevor du dich jetzt zu Hause unbeliebt machst und anfängst, dein Essen in dich reinzuatmen, aufgepasst: Schnell und viel essen reicht natürlich nicht. Man braucht auch einen Körper, der das alles sozusagen "umarbeiten" kann. Und so einen Körper hatten die Dinos – aber Kinder von heute haben ihn leider nicht.


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