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Berühmte Wissenschaftlerin Marie Curie: Eine Frau - zwei Nobelpreise

Marie Curie hat als Wissenschaftlerin nicht nur den begehrten Nobelpreis gleich zwei Mal verliehen bekommen. Sie war auch die erste Frau, die an einer Universität unterrichten und forschen durfte. Hier steht mehr über den Weg dieser ungewöhnlichen Frau - vom wissensdurstigen Mädchen zur gefeierten Wissenschaftlerin!

Von: Bernhard Schulz und Veronika Baum

Stand: 04.07.2024

Marie Curie im Labor. Sie ist eine der bedeutendsten Wissenschaftlerinnen der Geschichte: Sie entdeckte radioaktive Elemente, war die erste Professorin Europas und erhielt zwei Nobelpreise: für Physik und Chemie. | Bild: BR/INTER/AKTION

Marie Curie wird als Marya Sklodowska am 7. November 1867 in Warschau in Polen geboren. Marya ist außergewöhnlich klug und schließt mit 16 Jahren die Schule mit Auszeichnung ab. Da in Polen Frauen zu jener Zeit an den Universitäten noch nicht zugelassen sind, geht sie 1891 nach Paris. Denn dort, an der Universität Sorbonne, darf sie studieren. Marie schreibt sich in den Fächern Mathematik und Physik ein. Schon bald lernt sie den Physiker Pierre Curie kennen und heiratet ihn 1895. So wird aus Marya Sklodowska Madame Marie Curie. Ihr Mann ist genauso von der Wissenschaft besessen wie sie. Zusammen erforscht das Paar das Element Uran und dessen seltsame Eigenschaften. Zwischen Juli und Dezember 1898 gelingt es dem Forscherpaar, die ersten radioaktiven Elemente zu isolieren, die sie nach Polen, dem Geburtsland von Marie, "Polonium" und "Radium", das bedeutet das "Strahlende", nennen. Damit haben die beiden die sogenannte Radioaktivität entdeckt und bauen ein Gerät, um die Strahlung messen zu können.

Doppel-Nobelpreisträgerin

Marie und Pierre Curie mit ihrer 1897 geborenen Tochter Irene. 1904 kommt ihre zweite Tochter Eve auf die Welt.

Ihre Forschungen sind so außergewöhnlich, dass Marie und Pierre Curie 1903 gemeinsam der Nobelpreis für Physik verliehen wird. Das ist die höchste Auszeichnung, die ein Wissenschaftler für seine Arbeit erhalten kann. Marie Curie ist die erste Frau, die einen Nobelpreis bekommt. Kurze Zeit später unterrichtet sie auch als Professorin an der Universität Sorbonne: Damit ist sie die erste Professorin an einer französischen Universität. Marie Curie forscht weiter und zwar an den chemischen Eigenschaften der radioaktiven Stoffe. Dafür erhält sie 1911 den zweiten Nobelpreis - diesmal im Bereich Chemie. Eine Sensation, denn noch nie zuvor hat jemand zwei Nobelpreise bekommen, noch dazu in zwei verschiedenen Fächern. Marie Curie ist damals, kurz vor dem Ersten Weltkrieg, eine der berühmtesten Frauen der Welt.

Forscherin zum Wohle der Menschheit

Marie Curie bei ihren Forschungen im Labor.

Als der Erste Weltkrieg ausbricht, will sich Marie Curie mit ihrem Wissen nützlich machen. Kurz zuvor sind Röntgenapparate erfunden worden, eine Technik, die auch mit radioaktiven Strahlen arbeitet. Marie Curie kennt sich also gut damit aus. Sie erfindet einen mobilen "Röntgen-Krankenwagen", um verletzte Soldaten vor Ort untersuchen zu können. Noch heute prüfen Ärzte mit ähnlichen Geräten, ob ein Knochen gebrochen ist. Marie Curie schafft mit ihrer Forschung wichtige Grundlagen für die sinnvolle und friedliche Nutzung der Radioaktivität. Ihr ist wichtig, dass ihre Arbeit immer zum Wohle der Menschen, vor allem in der Medizin, verwendet wird. Allerdings zahlt sie selbst einen hohen Preis dafür. Durch den häufigen, ungeschützen Umgang mit radioaktiven Stoffen erkrankt Marie Curie an Leukämie und stirbt am 4. Juli 1934 im Alter von 66 Jahren.


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