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Organspende und Transplantation Wie ist in Deutschland die Organspende geregelt?

Es gibt Dinge, über die man nicht gerne nachdenkt - dazu gehört auch der eigene Tod. Trotzdem muss man sich überlegen, was mit dem Körper geschehen soll, wenn man gestorben ist. Die eigenen Organe könnten in einen anderen Menschen eingesetzt werden. Das ist eine Organtransplantation. Sie kann Leben retten. Seit März 20024 können alle Menschen in Deutschland ihre Haltung zur Organspende in einem bundesweiten Online-Register eintragen.

Von: Olivia Baumeister und Veronika Baum

Stand: 31.05.2024

Ein Organspendeausweis. | Bild: BR/Sylvia Bentele

In Deutschland hoffen etwa 10.000 Kranke, dass sie ein neues Herz, eine Leber, eine Lunge oder eine Niere bekommen. Richtig ist: Dafür muss ein anderer Mensch gestorben sein. Das ist heftig. Aber so können Tote anderen helfen. Wer nach dem eigenen Tod ein oder mehrere Organe spenden möchte, muss das schon vorher klar regeln. Das tun aber nicht viele: Im vergangenen Jahr haben weniger als 3.000 Menschen in Deutschland Organe gespendet. 

So läuft es mit der Organspende 

Ganz wichtig: Nur wer wirklich tot ist, dem können lebenswichtige Organe wie das Herz entnommen werden. Zwei Ärzte müssen unabhängig voneinander den Tod feststellen.

Noch gilt, dass jeder, der Organe spenden möchte, einen Spenderausweis haben muss. Den gibt es zum Beispiel beim Arzt oder in Apotheken. Bei Verstorbenen, die keinen solchen Ausweis haben, können die Verwandten über die Organspende entscheiden. Bei Kindern sind das meist die Eltern.

Häufig ist es aber so, dass sich die Verwandten nach dem Tod eines geliebten Menschen nicht dazu durchringen können, den Körper für eine Organspende freizugeben. Sie trauern und wollen eine so schwere Entscheidung nicht treffen. Umfragen zeigen, dass von vier Menschen in Deutschland drei dazu bereit sind, nach ihrem Tod die eigenen Organe zu spenden. Einen Spenderausweis haben sie trotzdem nicht.

Und so müssen jeden Tag Menschen sterben, die mit einem neuen Organ noch viele Jahre leben könnten. 

Ideen zur Neuordnung von Organspenden 

Ein Vorschlag ist die sogenannte Widerspruchslösung. Das bedeutet, dass erstmal jeder ein Organspender ist. Wer das nicht möchte, muss selbst aktiv werden und "Nein" sagen, also widersprechen. In vielen Ländern ist das schon so geregelt: zum Beispiel in Polen, Belgien, Tschechien, Österreich, Frankreich, Spanien und Ungarn, aber auch in Italien, Schweden und der Türkei. Das gilt übrigens auch für Menschen, die in diesen Ländern Urlaub machen.

Der andere Vorschlag ist, ein sogenanntes Organspende-Register aufzubauen. In diesem Katalog sind dann die Namen von allen Menschen aufgelistet, die bereit sind für eine Organspende. Alle Menschen müssen also aktiv zustimmen. Diesen Weg geht Deutschland jetzt.

Organspende-Register

Seit März 2024 ist das zentrale Organspende-Register online. Die Adresse ist www.organspende-register.de. Alle Bürgerinnen und Bürger können dort ihre Haltung zur Organspende rechtssicher, freiwillig und kostenlos eintragen. Wer seine Meinung ändert, kann seine Entscheidung jederzeit ändern und widerrufen. In den nächsten Monaten sollen auch alle Krankenversicherten ihren Willen im Organspende-Register eintragen können. Auch der analoge Organspendeausweis bleibt weiter gültig.

Der Organe-Check

Unser Körper ist ein echtes Wunderwerk! Denn in uns arbeiten perfekt aufeinander abgestimmte "Spezialmaschinen" - unsere Organe. Welche Organe für was zuständig sind, das checkt Julian heute.

Die Checker-Welt in der ARD-Mediathek

Mehr von unserem Checker-Team Marina, Tobi, Julian und Can findest du im Bereich "Kinder und Familie" in der ARD-Mediathek (www.ard-mediathek.de).


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