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Ostern bei uns und anderswo Von Osterhasen, Küken und dem Osterbilby

In der Zeit um Ostern gibt es an allen Ecken und Enden Hasen und Eier. Beide sind schon lange Frühlingsboten. Nach den dunklen Wintermonaten beginnt das Leben wieder von neuem: Der Winterschlaf der Tiere ist vorbei, neue Blumen blühen und viele Tiere bekommen Babys. Hasen sind dabei besonders eifrig: Sie bekommen bis zu zwanzig Hasenkinder pro Jahr.

Von: Veronika Baum und Kerstin Öchsner

Stand: 16.04.2022

Ostern: Warum ausgerechnet der Hase?

Warum bringt der Hase die Eier?

Eier und Hase waren schon vor der Verbreitung des Christentums ein Zeichen für die im Frühjahr wieder erwachende Fruchtbarkeit. Das Christentum hat diese Symbole einfach übernommen, weil sie so gut zu Ostern passen. Im Frühjahr erwacht die Natur und feiert sozusagen Auferstehung - genau wie alle Christen, die an Ostern die Auferstehung von Jesus Christus feiern. Den Brauch, in der Kirche Speisen und auch Eier weihen zu lassen, gibt es schon lange. Irgendwann fing man an, diese Eier zu verstecken und sie von Kindern suchen zu lassen. Anfangs erzählte man noch, dass es der Fuchs, der Esel oder der Kuckuck sei, welcher die kleinen Geschenke bringe. Aber irgendwann setzte sich der Hase durch. Seitdem ist er es, der bei uns die Eier und die Geschenke bringt.

Schweden: Hahn und Küken bringen Eier

In Schweden sind Osterküken oder Osterhahn in Sachen Eierversteckspiel unterwegs. Mit knallbunten Federn schmücken die Menschen dort auch ihren Osterstrauch aus Birkenzweigen. Die Zweige treiben dann im warmen Zimmer aus - auch ein Zeichen für den erwachenden Frühling. Und natürlich bringen Küken oder Hahn den Kindern auch Geschenke: Es sind große Pappeier, die mit Ostergras und Süßigkeiten gefüllt sind.

Australien: Osterbilby statt Osterhase

In Australien übernimmt den Job des Osterhasen in den letzten Jahren immer öfter ein anderes Tier: Der Bilby. Oder wie er auf Deutsch offiziell genannt wird: Der Kaninchennasenbeutler. Der Bilby ist ungefähr so groß wie der Hase und hat fast die gleichen langen Löffel-Ohren. Der Rest erinnert aber eher an eine Mischung aus Spitzmaus und Känguru: Er hat nämlich einen langen Schwanz, kräftige Spring-Beine, eine spitze Nase und - einen Beutel. Perfekt, um Eier zu transportieren. Dass der Bilby dem Osterhasen immer öfter den Job wegnimmt, liegt aber nicht so sehr an seinem praktischen Beutel. Hasen sind in Australien ziemlich unbeliebt. Das haben sie vor allem ihren kleineren Verwandten, den Wildkaninchen, zu verdanken.

Wie sich Kaninchen in Australien unbeliebt gemacht haben

Kaum zu glauben, aber süße Kaninchen sind den Australiern ein echter Dorn im Auge. Ursprünglich gab es sie nämlich in Australien nicht. Erst vor ca. 200 Jahren haben Siedler aus Europa die ersten Kaninchen mitgebracht - und sofort fingen sie an, sich wie verrückt zu vermehren. Sie haben in Australien kaum natürliche Feinde und so wurden es im Lauf der Jahre immer mehr und mehr und mehr und mehr ... Eine richtige Kaninchenplage.

Bauern müssen sich noch heute oft um ihre Ernte sorgen und auch heimische Tiere - wie eben die Bilbys - werden von den Kaninchen mehr und mehr verdrängt. Auch deshalb ist der Bilby heute vom Aussterben bedroht. Da kam den Australiern eines Tages die Idee: Warum nicht den ungeliebten Osterhasen einfach durch einen Osterbilby ersetzen? Gesagt, getan. Seit einigen Jahren gibt es in den Geschäften immer mehr Schoko-Bilbys statt Schoko-Hasen. Die sind nicht nur mindestens genauso lecker - man tut auch noch was Gutes, wenn man sie kauft. Denn ein Teil des Geldes, das die Firmen mit den Schoko-Bilbys verdienen, spenden die meisten von ihnen an Projekte zum Schutz der Bilbys in Australien.

Osterbräuche aus aller Welt

Englische Eierpampe? Polnische Wasserschlacht? Irisches Heringsbegräbnis? Wie Ostern an anderen Orten gefeiert wird, kann man kaum glauben.

Osterbräuche aus aller Welt: Vom Hexentanz bis Heringsbegräbnis


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