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Pferdeflüstern Sanfter lautloser Umgang mit Pferden

Eigentlich flüstern Pferdeflüsterer gar nicht mit den Vierbeinern. Zum Pferdeflüstern gehören Körpersprache, Blicke, Berührungen, es ist die lautlose Kommunikation mit den Tieren. Dazu braucht man weder Gerte noch Peitsche, es geht um den sanften Umgang. Darum werden die Vierbeiner auch oft ohne Sattel und Trense geritten.

Von: Kristina Richter

Stand: 10.06.2022

Der Pferdeflüsterer aus Passau  | Bild: BR

Das Pferdeflüstern geht zurück auf den Amerikaner Monty Roberts. Die Flüsterer beobachten ganz genau, wie sich Pferde in einer Herde, zum Beispiel auf der Weide, verständigen. Das Leittier gibt den anderen "Anweisungen". Und dieses Verhalten des Leittieres ahmen die Menschen dann nach.

"Join Up" – Das Pferd folgt freiwillig

Ein Beispiel ist das sogenannte "Join Up". Von weitem sieht das aus wie Zauberei: Zunächst wird das Pferd oder Pony durch eine Reithalle getrieben. Nach einiger Zeit bleiben die Flüsterer stehen, drehen sich vom Pferd weg und schauen auf den Boden, als würden sie fressen.

Wenn das Flüstern funktioniert hat, kommt das Pferd zum Menschen und folgt ihm auf Schritt und Tritt. So lief das auch schon vor Urzeiten in Pferdeherden ab: Zunächst treibt das Leittier die Pferde durch die Steppe, dann bleibt es entspannt stehen und frisst etwas, dann läuft es weiter und die anderen folgen. Also keine Zauberei!

Sanfter Umgang auch mit aggressiven Tieren

Mit allen Pferden, ob groß oder klein, dick oder dünn, können manche Menschen flüstern. Bei gebrochenen Beinen oder Bisswunden hilft der Tierarzt. Bei besonders aggressiven Vierbeinern, die von Menschen geschlagen wurden und darum Angst vor ihnen haben, hilft der Pferdeflüsterer oft. Durch seine verständlichen Signale aus der Pferdesprache kann er wieder Vertrauen aufbauen. Nicht selten können Ponys und Pferde so dem Schlachter entrinnen.


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