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Regenbogen und Halo Bunte (Halb-)Kreise am Himmel

Wie und warum ein Regenbogen entsteht, konnten sich die Menschen lange Zeit überhaupt nicht erklären. So sind in allen Kulturen wunderschöne Geschichten darüber erfunden worden. Hier erklären wir, wie und wann ein Regenbogen am Himmel zu sehen ist.

Von: Simone Wichert

Stand: 03.03.2022

Ein Regenbogen spannt sich über grünen Feldern und Windkraftanlagen vor grauen Regenwolken | Bild: picture-alliance/dpa/Christian Charisius

Einer chinesischen Sage nach ist der Regenbogen ein Riss im Himmel, der von einer Göttin mit farbigen Steinen versiegelt wurde. Einer irischen Sage nach kann man am Ende eines Regenbogens einen Topf mit Gold finden. Wenn man danach suchen will, muss man aber zunächst wissen, wie man zum Ende des Regenbogens kommt. Und dafür muss man wissen, wie so ein Regenbogen überhaupt entsteht.

Woher kommt der Regenbogen?

Die Sonne muss scheinen - das sehen wir als weißes Licht. Dieses weiße Licht erscheint uns aber nur weiß. In Wirklichkeit sind darin alle Farben enthalten - rot, orange, gelb, grün, blau, violett - und die breiten sich gleichmäßig zusammen in alle Richtungen aus.

Rosa Regenbogen?

Manche Farben kannst du nicht in einem Regenbogen sehen, zum Beispiel rosa. Das liegt daran, dass es keine Grundfarben sind, sondern Farbmischungen (rosa = rot + weiß). Das weiße Licht der Sonne enthält nur die Grundfarben.

Wenn das weiße Sonnenlicht auf Regentropfen trifft, können sich die Sonnenlichtfarben nicht mehr zusammen ausbreiten. Jede ändert dann mitten im Tropfen ein wenig ihre Richtung und dadurch sieht man auf einmal alle Farben einzeln - in dieser Reihenfolge: rot, orange, gelb, grün, blau, violett. Wissenschaftler sagen dazu: "Das Licht wird gebrochen."

Das passiert übrigens nicht nur bei Regentropfen, sondern auch bei Wasserfällen, Springbrunnen und man kann es sogar bei Tropfen aus dem Gartenschlauch beobachten.

Mit der Sonne im Rücken auf die Regenfront schauen - dann sieht mn dort oftmals auch einen Regenbogen.

Wie du einen Regenbogen siehst, hängt davon ab, wo du stehst und wie die Sonne steht. Natürlich musst du die Sonne im Rücken haben und vor dir die Regenfront. Schau also dorthin, wohin dein Schatten fällt! Steht die Sonne sehr tief, wirst du einen hohen Regenbogen sehen, steht sie hoch, nur einen sehr flachen. Wenn die Sonne am höchsten steht – mittags im Hochsommer – dann wirst du keinen Regenbogen sehen können.

Schneebogen?

Einen "Schneebogen" gibt es nicht, auch nicht, wenn es schneit und gleichzeitig die Sonne scheint. Das Sonnenlicht wird nur an runden Wassertropfen gebrochen, nicht aber an Schneekristallen.

Das Ende des Regenbogens?

Auch diese Spaziergänger werden keinen Topf mit Gold finden.

Von der Erde aus sieht man immer einen Halbkreis, der von Horizont zu Horizont geht. Es scheint dann so, als ob dort das Ende des Regenbogens wäre. Versuchst du darauf zuzulaufen, wirst du merken, dass sich der Regenbogen mit dir bewegt - von dir fort. Also wirst du leider keinen Topf voll Gold am Ende eines Regenbogens finden, weil du dessen Ende nie erreichen kannst. Schade! Aber auch ohne Gold ist ein Regenbogen ein wunderschönes Naturereignis!

Ring um die Sonne - Seltene Wettererscheinung

Vielleicht hast ja auch du am Aschermittwoch 2022 am Himmel eine ganz besondere Erscheinung gesehen: einen bunten Ring um die Sonne. Im Chiemgau wurde davon berichtet, aber auch im Bayerischen Wald. Eine solche Erscheinung nennt man Halo. Das kommt vom griechischen Wort halos für "Scheibe".

Es braucht dafür viele feinste Eiskristalle sehr weit oben in den Wolken. Wie beim Regenbogen die Wassertröpfchen zerlegen hier die Eiskristalle das Sonnenlicht und so entsteht ein Ring um die Sonne herum. Es muss aber nicht zwingend ein vollständiger Ring sein - manchmal sind auch nur Teile davon zu sehen, zum Beispiel ein Halbkreis unterhalb der Sonne oder ein Gebilde, das aussieht wie eine zweite Sonne etwas unterhalb der "richtigen".


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