Samurai Die Ritter des Fernen Ostens
Banzai!! – Wer diesen Schlachtruf hört, geht lieber schnell in Deckung. Denn dann rückt ein Samurai an! In Filmen, in Romanen und vor allem in Comics werden die Samurai noch heute als besonders furchtlose Krieger gefeiert. Und im Kinderzimmer schwingen sowohl der Playmobil- als auch der Lego-Samurai-Krieger gleich zwei lange Schwerter. Doch wörtlich übersetzt bedeutet Samurai keineswegs "Krieger", sondern "Diener".
Vor etwa 1.000 Jahren waren die Samurai nämlich die Diener und der Sicherheitsdienst des japanischen Kaisers. Doch die Samurai gewannen immer mehr Einfluss – und übernahmen in Japan bald selbst die Führung. So waren die Samurai zwar vor allem extrem gut ausgebildete Kämpfer, aber sie handelten auch als Politiker und Richter. Einige waren Jäger, andere Städteplaner oder sogar Dichter. Die Samurai besetzten viele wichtige Positionen und bestimmten das Leben in Japan rund 600 Jahre lang.
Als Samurai geboren
Etwa jeder zehnte Japaner gehörte einer Samurai-Familie an – ein Samurai war man also von Geburt an, aber man musste natürlich bestimmte Fertigkeiten lernen. Schon Kinder wurden als Samurai ausgebildet: Sie lernten Reiten, mit Pfeil und Bogen zu schießen und mussten auch viele Bücher über Strategie- und Kriegstechnik lesen.
Samurai-Kinder hatten extrem harte Prüfungen zu bestehen: Manche wurden zum Beispiel gezwungen, ihre Angst zu bekämpfen, indem sie eine Nacht allein auf dem Friedhof verbringen mussten. Angeblich wurde der Überlebenswille dadurch trainiert, dass man mit gefesselten Armen und Beinen schwimmen musste. Ein Samurai hatte also jede Menge durchzumachen.
Mit Zopf und Lederrüstung
Einen Samurai erkannte man übrigens schon am Aussehen: Mit etwa 13 Jahren rasierte sich ein Samurai das Haar an der Stirn tief aus und die übrigen Haare wurden am Hinterkopf zu einem Zopf geknotet und fest gesteckt. So sah man dann sein Leben lang aus.
Außerdem trugen die Samurai eine besondere Rüstung: Diese war nicht wie bei europäischen Rittern aus Metall, sondern aus gehärteten Lederplättchen, die sogar Pfeile abhalten konnten. Die Samurai trugen auch besonders kunstvoll verzierte Helme: Auf vielen prangte ein goldener Halbmond, bei anderen standen Hörner ab, sodass sie ein bisschen Wikingerhelmen ähnelten.
Vor etwa 150 Jahren kam dann aber das Ende für die Samurai. Sie verloren einen Machtkampf gegen den japanischen Kaiser – und den Samurai wurde verboten, Waffen und Rüstung zu tragen. Doch in den vielen verschiedenen Kampfkünsten, die in Japan heute noch fleißig geübt werden, lebt die Tradition der Samurai zumindest ein bisschen fort.