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Spielplätze Orte zum Spielen für Kinder in der Stadt

Schaukeln? Klettern? Skateboard fahren? Oder doch lieber Tischtennis spielen? So viel Auswahl wie heute gab es auf Kinderspielplätzen nicht immer. Und vor 150 Jahren gab es noch nicht einmal Spielplätze.

Von: Olga-Louise Dommel

Stand: 04.09.2023

Kinder hängen auf dem Spielplatz kopfüber vom Klettergerüst. | Bild: colourbox.com

Die ersten Spielplätze entstanden Ende des 19. Jahrhunderts in der sogenannten "Gründerzeit". Damals wuchsen die Großstädte. Es wurden immer mehr Häuser gebaut und die Straßen, die zuvor meist aus Sand bestanden, wurden mit Steinen gepflastert. Freie unbebaute Flächen, auf denen Kinder ungestört spielen konnten, wurden immer seltener.

Ein Sandspielplatz aus dem Jahr 1920.

Damit es wenigstens ein bisschen Natur im Häusermeer gab, legte man Stadtparks an. Dort konnten sich Arme und Reiche, Kinder und Erwachsene tummeln. Ungefähr um 1905 stellte man in solchen Parks auch Sandkästen für kleine Kinder auf. Das war die Geburtsstunde des modernen Kinderspielplatzes. Klettergerüste, Wippen, Schaukeln und Rutschen kamen allerdings erst später dazu.

Auf der Straße spielen - früher kein Problem

1920er Jahre: Am Podsdamer Platz in Berlin herrscht reger Verkehr.

Um 1900 spielten Großstadtkinder auch gern in den Höfen der Wohnhäuser und auf den Straßen. In den Häusern wohnten viel mehr Kinder als heute. Kleinere und Größere tummelten sich gemeinsam, spielten Ball, tanzten zur Musik des Leierkastenmannes oder machten sich über die Erwachsenen lustig.

Seit den 20er Jahren wurde der Straßenverkehr aber immer schneller. Mehr Autos, Straßenbahnen und Autobusse bevölkerten die Straßen und so wurde es immer gefährlicher, auf der Straße zu spielen. Noch dazu verscheuchten griesgrämige Hausmeister, Schutzmänner und Parkwächter die spielenden Kinder von ihren selbst gesuchten Spielplätzen. Umso wichtiger wurden öffentliche Spielplätze, damit Kinder einen Ort hatten, an dem sie sich frei bewegen und austoben konnten.

Immer neue Spielgeräte

Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden es die Kinder sehr spannend, in Häuserruinen und auf verwilderten Grundstücken zu spielen. Mit dem Wiederaufbau der Städte verschwanden diese verwilderten Gebiete.

Eine Kletterlandschaft.

Dafür wurden neue Spielplätze gebaut – jetzt mit Klettergerüsten, Wippen und Schaukeln aus Metall, Holz oder Stein. Weil es Firmen gibt, die Geräte für Kinderspielplätze erfinden, gibt es auch immer wieder neue Spielgeräte - Kletterlandschaften, Hängematten aus Gummi oder Sechserschaukeln zum Beispiel.

Wir haben gefragt: Wie sieht dein Traumspielplatz aus?

Spielplatz: Wie sieht dein Traumspielplatz aus?

Sicherheit ist wichtig

Ein Wasserspielplatz.

Spielplätze werden strengstens kontrolliert, damit ihr euch nicht verletzt. Einmal in der Woche gibt es eine Sicherheitskontrolle und einmal im Monat eine Wartungskontrolle. Da wird jedes Gerät getestet, ob es noch einwandfrei funktioniert, ob alle Schrauben fest sind oder ob irgendwo Splitter abstehen. So ein Spielplatz kostet übrigens 10.000 bis 20.000 Euro - der kleinste, mit nichts außer einem Sandkasten und einem Holzhäuschen. Große Spielplätze mit Skate- und Wasseranlagen können schon mal 100.000 Euro teuer werden. Hattet ihr jemals so ein teures Spielzeug?

Unterwegs mit einem Spielplatzbauer

Rutsche, Schaukel, Trampolin oder Klettergerüst!? Reporter Mischa Drautz ist bei einem Spielplatz-Gerätebauer in dessen Werkstatt und auf einem "Spiel-Schiff" unterwegs und lässt sich zeigen, wie ein Spielplatz entsteht.

radioMikro unterwegs: Mit einem Spielplatzbauer


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