Auf Tümpelsafari Wie leben Teichmolche?
Molche führen ein spannendes Doppelleben: Ihre Kindheit verbringen sie im Wasser und haben wie Fische Kiemen. Wenn sie ausgewachsen sind, klettern die Tiere an Land und atmen mit Hilfe ihrer Lunge. Molche gehören zu den Amphibien. Wer Molche beobachten will, sucht sie am besten dort, wo es feucht ist: in Tümpeln, Teichen oder langsam fließenden Bächen.
Besondere Kennzeichen: "Froschmaul" und Glubschaugen
Wie ein Frosch hat ein ausgewachsener Teichmolch ein großes, rundes Maul ohne Zähne. Auffällig sind auch die sehr weit auseinander stehenden, aufgesetzen Augen. So können die Tiere unter der Wasseroberfläche bleiben und gleichzeitig das Gelände außerhalb des Wassers beobachten, ohne den Kopf aus dem Wasser strecken zu müssen. Der Körper des Teichmolchs ist mit dunklen Punkten übersät. Am Kopf hat er fünf dunkle Längsstreifen, die sich auch durch die Augen ziehen.
Zur Paarung ein Hochzeitskleid
Im Frühjahr zur Paarungszeit verwandeln sich Teichmolche in kleine Drachen: Die Männchen bekommen einen hohen, gewellten Rückenkamm, der über den ganzen Rücken bis zum Schwanz verläuft, und breite Hautsäume an den Hinterbeinen. Außerdem färbt sich der Bauch des Männchenns orange.
Biotopia-Lab: Teilchmolche züchten, beobachten und aussetzen
Das Biotopia-Lab des Naturkundemuseums Bayern befindet sich direkt im Botanischen Garten in München-Nymphenburg. Hier konnten Kinder acht Wochen lang das Leben der Tiere an und unter der Wasseroberfläche erforschen. Sie verfolgten dabei die spannende Entwicklung von Berg- und Teichmolchen vom Ei bis zum erwachsenen Tier. Wie echte Forscher hielten sie ihre Beobachtungen in Tagebüchern fest.
Achtung: Artenschutz
Teichmolche gehören zu den besonders geschützten Arten. Es ist daher verboten, die Tiere oder ihre Larven einfach in der Natur zu fangen und mitzunehmen. Man darf nur Tiere halten, die aus Zuchten kommen.
Steckbrief Molch
Name: Teichmolch
Weitere Namen: Streifenmolch, Gartenmolch, Wassermolch, Gefleckter Molch oder kleiner Wassersalamander
Lateinischer Name: Lissotriton vulgaris
Klasse: Lurche
Familie: Echte Salamander
Größe: zwischen sechs und elf Zentimeter
Gewicht: 2 bis 3 Gramm
Alter: fünf Jahre, in menschlicher Obhut auch 20 Jahre (Achtung: Man darf nur Molche halten, die aus einer Zucht kommen!)
Aussehen: gelbbrauner bis schwarzgrauer Körper. Die Männchen haben - besonders zur Paarungszeit - rundliche, dunkle Punkte. Auffällig sind die hellen und dunklen Streifen an den Kopfseiten.
Lebensraum: Tümpel , Teiche oder langsam fließende Bäche
Nahrung: Die Larven fressen Kleinstlebewesen wie Insektenlarven oder Kleinkrebse. Die erwachsenen Teichmolche fressen Regenwürmer, Schnecken, Wasserflöhe, Mücken und Wasserpflanzen.
natürliche Feinde: Fische, Vögel, Störche, Reiher und sogar andere Molche wie beispielsweise der Kammmolch
Fortpflanzung: Die Weibchen legen nach der Paarung 100-300 Eier ab. Diese wickeln sie mit ihren Füßen einzeln in die Blätter von Wasser- und Sumpfpflanzen. Nach drei bis fünf Wochen schwimmt eine Molch-Larve aus der schützenden Hülle. Nach zwei bis vier Monaten hat sich die Larve in einen richtigen Molch verwandelt.
Überwinterung: Teichmolche sind wechselwarme Tiere und verfallen im Winter in eine Winterstarre.
Schutzstatus: nach Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung "besonders geschützt"
Bestand: nicht gefährdet, aber durch Müll, Umweltgifte und Zerstörung von Feuchtgebieten bedroht
Was sind Amphibien?
Lurche. Frösche, Molche und Salamander sind Amphibien. Das Wort kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet "doppellebig". Die Tiere haben also "zwei" Leben: Das "erste" Leben verbringen sie als Eier und Larven im Wasser und das "zweite" als Erwachsene an Land. Auch als Landtiere leben Amphibien gerne am und im Wasser. Schließlich legen sie dort auch wieder ihre Eier ab. Während Amphibien in ihrer "Kindheit" fast alle (wie Fische) Kiemen benutzen, um zu atmen, holen sie später an Land durch die Lunge Luft. Diese Entwicklung, bei der Molche, Frösche, Lurche und Salamander auch ihre äußere Gestalt sehr stark verändern, wird auch "Metamorphose" (Verwandlung) genannt. Die "Tierkinder" sehen eben ganz anders aus als später die "Erwachsenen".