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Leben in Dunkelheit Wunderwelt Tiefsee

Die Tiefsee ist ein unwirtlicher - also wenig behaglicher und sogar lebensfeindlicher - Ort. Die Tiere, die tief unten im Meer oder am Meeresgrund leben, sehen oft unheimlich und geheimnisvoll aus. Sie schimmern durchsichtig, leuchten im Dunkeln oder zerfleischen ihre Beute mit riesigen Zähnen. Im Laufe vieler Jahrhunderte haben sich der Tiefseeanglertisch, die Riesenassel oder der Koloss-Kalmar an den Lebensraum am Meeresgrund angepasst. Tauch ab in die Wunderwelt der Tiefsee!

Von: Katharina Mutz und Veronika Baum

Stand: 13.12.2023

Auf diesem Foto sieht man verschiedene in der Tiefsee lebende Schlangensterne. Es sind enge Verwandte der Seesterne. | Bild: picture-alliance/dpa | J.Finn, C.Harding

Wo genau beginnt die Tiefsee?

Der tiefste Punkt der Erde ist der Marianengraben. Dieser Tiefseegraben liegt im pazifischen Ozean und ist an seiner tiefsten Stelle 11.934 Meter tief! Dort ist es stockdunkel. Schon ab 200 Metern Tiefe dringen nur noch wenige Sonnenstrahlen durchs Wasser, bis in etwa 1.000 Metern Tiefe gibt es eine Dämmerlicht- oder Zwielichtzone mit wenig Licht, weiter unten herrscht völlige Dunkelheit. In 1.000 Metern unter der Wasseroberfläche beginnt die eigentliche Tiefsee. Weil alle Pflanzen Licht benötigen, wächst in so großer Tiefe nichts mehr und es gibt nur wenig Nahrung. Außerdem ist es dort das ganze Jahr über so kalt wie bei uns im Winter: zwischen minus einem und plus vier Grad.

Leben unter extremem Druck

In so großer Tiefe ist der Druck extrem hoch: Durch die Wassermassen lastet auf Fischen, Quallen oder Kraken ein Druck von bis zu einer Tonne pro Quadratzentimeter. Allerdings spüren die Tiere dieses Gewicht nicht, denn ihre Körper sind perfekt an die Bedingungen tief unter der Wasseroberfläche angepasst: Tiere, die in der Tiefsee leben, haben keine Schwimmblasen – sie würden dem Druck nicht standhalten. Außerdem bestehen ihre Körper zu einem hohen Anteil aus Wasser. Das verhindert, dass sie durch den Druck zerquetscht werden.

Geheimnisvolle Tierwelt am Meeresgrund

Wovon ernähren sich die Tiere der Tiefsee?

Viele Tiere der Tiefsee leben vom sogenannten Meeresschnee. Das sind schleimige Flöckchen aus abgestorbenen Algen, toten Planktontieren und Exkrementen. Ein großer Teil dieses Meeresschnees wird von den Tieren weggefressen, die in der oberen Wasserzone leben. Ein bisschen etwas sinkt aber bis ganz nach unten. Insgesamt ist das Nahrungsangebot in der Tiefe ziemlich karg. Deshalb machen sich einige Bewohner, die in der Zwielichtzone zwischen 200 und 1.000 Metern leben, jede Nacht auf den Weg zur Wasseroberfläche. Im Schutz der Dunkelheit fressen sie sich dort richtig satt, bevor sie sich wieder auf den Weg zurück machen. Tiere, die weiter unten in der Tiefe leben, können das nicht: Der Weg wäre zu weit. Sie ernähren sich von Meeresschnee oder anderen Tiefseetieren. Große Festmähler gibt es dort unten nur, wenn ein toter Wal oder ein anderer Tierkadaver auf den Grund sinkt. Weil es in der Tiefsee so wenig zu fressen gibt, haben viele Fische riesige Zähne entwickelt, damit ihnen möglichst wenig durch die Lappen geht. Andere Tiere haben extrem große Mägen. Der "Schwarze Schlinger" zum Beispiel kann Beute verschlucken, die größer ist als er selbst. Von einem guten Fang kann er rund ein Jahr lang leben.

CheckPod: Tiefsee

Gemeinsam mit Leo checkt Tobi in dieser Folge des CheckPods, wo sich die Tiefsee befindet, welche Tiere dort leben und was die Tiefsee mit uns zu tun hat!?

CheckPod: Tiefsee | Von Anglerfischen und dem Marianengraben

Check-Pod in der ARD-Audiothek

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