Neujahrsansprache in voller Länge Ministerpräsident Seehofer schaut in Neujahrsansprache voraus auf 2018

Es wird wohl seine letzte Neujahrsansprache sein. Schließlich gibt Horst Seehofer im Frühjahr sein Amt an Markus Söder ab. In seiner vom BR vorab aufgezeichneten Rede spricht er von einem "sehr bewegten politischen Jahr".

Von: Regina Kirschner und Gerhard Brack

Stand: 01.01.2018 | Archiv

Bild: BR/Johanna Schlüter

Wandel sei in der Demokratie Normalität, das gelte auch in Bayern und auch für den bayerischen Ministerpräsidenten, betont Seehofer zu Beginn seiner Ansprache.

"Nach zehn Jahren im Amt spüre ich ganz besonders, wie sehr mir die Menschen, das Land und der Freistaat ans Herz gewachsen sind. Seien Sie sicher: Ich arbeite weiter mit aller Kraft für unsere Heimat Bayern – auch wenn ich das Amt des Ministerpräsidenten abgeben werde."

Ministerpräsident Horst Seehofer

Für ihn gebe es nur einen Gradmesser, so Seehofer weiter: "Geht es den Menschen gut?"

Bayern stehe heute besser da als zu Beginn seiner Amtszeit im Jahr 2008. Als Beleg dafür nennt Seehofer in der vom BR vorab aufgezeichneten Ansprache eine niedrige Arbeitslosenquote - "die niedrigste Arbeitslosenquote aller Zeiten", wie er sagte, und einen Rekordhaushalt. Die Staatsregierung investiere, ohne dabei neue Schulden zu machen und tilge sogar Schulden, so Seehofer.

Große Erfolge in Bildung und Kultur

Jeden dritten Euro investiere Bayern in in Bildung und Wissenschaft und öffne so den jungen Menschen "das Tor zu einem guten Leben". 5,5 Milliarden Euro habe sich der Freistaat sein Digitalisierungsprogramm Bayern Digital kosten lassen.

"Auch das ist einmalig in Deutschland. Es gibt kein anderes Land, das gleichzeitig in Augsburg, Würzburg und München-Großhadern Neubauten auf den Weg für Universitätkliniken. In Nürnberg entsteht eine neue Universität. Straubing ist jetzt Universitätsstadt. Dazu zwei neue Konzertsäle in Nürnberg und München. Und das alles ohne einen Cent neue Schulden."

Horst Seehofer

Seehofer ruft alle Menschen im Freistaat dazu auf, sich zu fragen, wie Bayern im Jahr 2030 ausschauen soll und dann bis Februar im Internet beim sogenannten Bürgergutachten mitzumachen. Das Bürgergutachten Bayern 2030 soll der Politik letztendlich als eine Art Handlungsanleitung dienen. 

Viele Herausforderungen

Allerdings sieht der Ministerpräsident die Politik im neuen Jahr auch vor großen Herausforderungen:

"Die Höhe der Miete, eine ausreichende Rente, ein sicheres Leben trotz neuer Gefahren, Chancen für junge Familien, eine gute Pflegeversorgung, die Zuwanderungsfrage, eine moderne und umweltschonende Mobilität, die Bewahrung der Schöpfung, unserer Kultur, unserer Heimat, unseres Zusammenhalts."

Horst Seehofer über die Herausforderungen in Bayern

Gelingen könne Politik nur, wenn wir sie mit dem Herzen machen, so der Ministerpräsident.

Sorgen mache ihm auch die internationale Lage. Umso mehr freue er sich über "eine neue Ära der Freundschaft und Partnerschaft mit Tschechien". Dies sei bleibend für die kommenden Generationen. Für diesen gemeinsamen Weg dankt Seehofer allen Sudetendeutschen. Ebenfalls Dank spricht der Ministerpräsident den Ehrenamtlichen, der Polizei, den Rettungskräften und den Soldaten für ihr Engagement aus.

Jubeljahr 2018

2018 sei dabei ein ganz besonderes Jahr:

"Wir feiern 200 Jahre Verfassungsstaat, 100 Jahre Freistat Bayern. Wir feiern ein ganzes Jahr lang das, was Bayern so besonders und so zukunftsfähig macht, seine Menschen. Bei uns in Bayern trägt jeder Verantwortung und jeder kann mitgestalten. Und diese Tradition setzen wir fort."

Horst Seehofer

Alle Mitbürger machten Bayern zu einem großartigen Land. "Gemeinsam haben wir die Kraft zur Zukunft", resümierte Seehofer und wünschte zum "Abschluss allen Gesundheit und Gottes Segen".