Ministerpräsident Horst Seehofer hatte sich im Sommer 2014 in der Modellbauaffaire seiner damaligen Staatskanzleiministerin zuerst schützend hinter Christine Haderthauer gestellt. Dann aber empfahl er ihr, zweifelhafte Äußerungen zu den Privatgeschäften mit Modellautos zu unterlassen.

Der Untersuchungsausschuss Modellbau soll klären, ob das Sozialministerium und speziell Christine Haderthauer als Sozialministerin korrekt gehandelt haben im Umgang mit der Modellbaufirma Sapor. Diese Firma haben Christine Haderthauer und ihr Mann gegründet. Die Haderthauers und ihr Geschäftspartner verkauften hochwertige Modellautos, die ein psychisch kranker Dreifachmörder als Therapie in der Forensik gefertigt hatte.

Widersprüchliche Angaben Haderthauers

Haderthauer hatte den Verkauf wertvoller Unikate, gefertigt von psychisch kranken, als ein von Idealismus getragenes Engagement bezeichnet. Kurze Zeit später trat sie im September 2014 zurück. Über ihre  rechtliche Beteiligung an der Modellbaufirma machte Haderthauer bis zuletzt widersprüchliche Angaben. Ab wann wusste Ministerpräsident Seehofer hier über Details Bescheid, will der Untersuchungsausschuss des Landtags wissen.

Auch Barbara Stamm hat schon ausgesagt

Wann wurde der Ministerpräsident über das staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren gegen die Haderthauers wegen Betrugs- und Steuerhinterziehung informiert? Und, hat er es wirklich gebilligt, dass die frühere Ministerin über die Pressestelle der Staatskanzlei die Berichterstattung von Journalisten über die Modellbaufirma ihres Mannes zu beeinflussen versuchte?

Zuletzt hatte die frühere Sozialministerin Barbara Stamm vor dem Ausschuss ausgesagt. Stamm gab an, sie habe nichts über die umstrittene Modellbautherapie gewusst. Auch der Name Haderthauer sei ihr in ihrer Zeit an der Spitze des Sozialministeriums (1994 bis 2001) nicht untergekommen.