Pressekonferenz mit Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD)
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Der Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) wird 2026 nicht mehr zur Wahl des Rathauschefs antreten.

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Bambergs Oberbürgermeister tritt 2026 nicht mehr an

Bambergs Oberbürgermeister tritt 2026 nicht mehr an

Seit Monaten wird spekuliert, ob der Oberbürgermeister von Bamberg, Andreas Starke (SPD), noch einmal im nächsten Wahlkampf antritt. Am Donnerstag gab er dazu eine kurzfristig anberaumte Pressekonferenz: Für ihn ist 2026 Schluss.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Der SPD-Oberbürgermeister von Bamberg wird nicht mehr als OB-Kandidat in den nächsten Wahlkampf ziehen. Das gab Andreas Starke (SPD) am Donnerstag in einer Pressekonferenz bekannt. Es sei Zeit für einen Generationenwechsel, so der Oberbürgermeister. Die Bekanntgabe solle für Klarheit sorgen.

Nach 20 Jahren ist für den Bamberger Oberbürgermeister Schluss

Es habe viele Spekulationen in den vergangenen Monaten gegeben, so der Oberbürgermeister. Mit dieser Pressekonferenz wolle er Klarheit für alle schaffen. Viele hätten ihn aufgefordert, weiterzumachen, doch nach reiflicher Überlegung habe er nun den Entschluss getroffen. "Jeder ist beruflich ersetzbar", erklärte Starke, da müsse man sich einfach klar darüber sein. "Ich will dafür sorgen, dass die Öffentlichkeit, die Parteien und Fraktionen sich darauf einstellen können und deshalb habe ich jetzt den Startschuss dazu gegeben, um klarzumachen: 'Der Starke steht 2026 auf jeden Fall nicht mehr zur Wahl'", so der Oberbürgermeister im BR24-Interview.

SPD muss Kandidaten suchen - Andreas Starke hält sich da raus

Wer als SPD-Kandidat im März 2026 antrete, müssten jetzt die Gremien entscheiden. Er halte sich da aus dieser Diskussion heraus. Er werde keine "guten Vorschläge" machen. Die SPD sei die älteste, demokratische Partei in Bamberg und sie habe deshalb auch die Aufgabe, den Wählerinnen und Wählern ein gutes Angebot zu machen und er sei sicher, dass das geschehen werde.

Ein großes, letztes Ziel: Schließung des Ankerzentrums

Noch habe er viel vor bis zum Ende seiner Amtszeit, allen voran das Ende des Ankerzentrums bis zum 31.12.2025 einzuläuten. Er werde alle Kräfte mobilisieren, von den Bundestagsabgeordneten und Landtagsabgeordneten bis zu den im Bamberger Stadtrat vertretenen Fraktionen, damit die Stadt hier mit einer Stimme spreche. Es müsse dafür gesorgt werden, dass die Vereinbarung, die zwischen der Stadt Bamberg und dem Freistaat Bayern getroffen worden sei, auch umgesetzt werde. Und das bedeute die Schließung des Ankerzentrums Ende nächsten Jahres. Bereits in den nächsten Wochen werde es dazu auch noch einmal ein Gespräch mit dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) geben.

Selbstverständlich stehe aber die Stadt Bamberg bereit, so wie jede andere kreisfreie Stadt im Freistaat, im Rahmen ihrer Quote Asylsuchende aufzunehmen und unterzubringen. Hier gäbe es auch bereits Beratungen, wo dies sein könnten. In erster Linie schaue man sich derzeit öffentliche Gebäude an, die entsprechend umgebaut werden könnten.

Als erster SPD-Mann zum Rathauschef von Bamberg gewählt

Nach 2026 wolle er sich dann neue Aufgaben suchen. "Ich werde mein Leben sicherlich mit anderen Inhalten füllen, aber das Wohl von Bamberg wird mir weiterhin am Herzen liegen", so Starke. Der gebürtige Hamburger ist Rechtsanwalt und gewann als erster SPD-Kandidat 2006 die Wahl zum Oberbürgermeister in Bamberg. 2020 setzte er sich in einer Stichwahl gegen Jonas Glüsenkamp von der Partei Grünes Bamberg durch.

Skandale kosteten dem Rathauschef viel Geld

Starke sorgte auch für Skandale während seiner Amtszeit. Im Juli 2021 wurde er wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses im Vorfeld der Kommunalwahlen 2020 zu einer Geldstrafe von 18.000 Euro verurteilt. 2022 wurde er erneut zu einer Geldsumme von 24.000 Euro wegen der Veruntreuung von 275.000 Euro verurteilt. Ihm wurde zur Last gelegt, einem Beamten und sechs Angestellten ohne Voraussetzung pauschale Vergütungen gewährt zu haben.

Der SPD-Mann tritt ab, kandiert Melanie Huml von der CSU?

Nach dem Ende der Amtszeit 2026 ist Oberbürgermeister Andreas Starke 20 Jahre das Oberhaupt der Stadt gewesen. Eine bewegte Amtszeit liegt dann hinter dem ersten SPD-Oberbürgermeister von Bamberg. Mit der Pressekonferenz beginnt aber damit auch die Zeit der weiteren Spekulationen: Wer tritt für die SPD an? Und wird die ehemalige bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml von der CSU ihren Hut in den Ring werfen?

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