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Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU)

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Herrmann fordert von Flüchtlingen: Christliche Werte akzeptieren

Herrmann fordert von Flüchtlingen: Christliche Werte akzeptieren

Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland fast 100 gezielte Angriffe auf Christen gegeben. Darunter war laut Bundeskriminalamt auch ein Mord in Prien am Chiemsee. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) findet klare Worte.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

100 gezielte Angriffe habe es 2017 in Deutschland auf Christen gegeben, das berichten Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA). In Prien am Chiemsee gab es im April 2017 einen Mordfall, der zurzeit in Traunstein vor Gericht verhandelt wird. In rund einem Viertel der aller Fälle wurden demnach Kirchen und christliche Symbole angegriffen. In mindestens 14 Fällen seien "christenfeindliche Straftaten" zwischen Asylbewerbern und Flüchtlingen begangen worden. Außerdem gab es einen Mord, neun Körperverletzungen und einen Fall von Brandstiftung.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte den Funke-Zeitungen, Integration in Deutschland bedeute, "ohne Wenn und Aber" die christlich-abendländische Wertekultur zu tolerieren. "Wer hier leben will, muss sich zwingend von einer christenfeindlichen Gesinnung verabschieden", sagte Herrmann und fügte hinzu: "Sonst ist er in unserem Land schlicht nicht willkommen." Das sei kein bloßer Wunsch an die Flüchtlinge, "sondern eine zwingende Forderung".

Schutz der Christen ist Verantwortung des Staates

Der Innenpolitiker und Justiziar der Unionsfraktion im Bundestag, Ansgar Heveling (CDU), begrüßte, dass jetzt "Klarheit über das Ausmaß" der Übergriffe bestehe. Er sagte den Funke-Blättern, die Zahl von fast 100 festgestellten christenfeindlichen Straftaten sei "alarmierend". Es sei nun wichtig, alles zum Schutz von Christen und christlichen Einrichtungen zu unternehmen. "Hier sehe ich eine besondere Verantwortung unseres Staates. Strafrechtlich müssen diese Angriffe hart und konsequent geahndet werden", so Heveling. Wenn es Strafbarkeitslücken geben sollte, "müssten sie jetzt genauso geschlossen werden, wie es derzeit bei antisemitischen Angriffen zu Recht angepackt wird".

Tödliche Messerattacke in Prien am Chiemsee - religiöses Motiv?

Ein 29-jähriger afghanischer Asylbewerber hatte im April 2017 auf eine 38-Jährige Landsfrau eingestochen. Die getötete Afghanin war vor mehreren Jahren vom muslimischen zum christlichen Glauben konvertiert. Sie engagierte sich in der evangelischen Kirchengemeinde. Der Mann steht zurzeit in Traunstein vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirf ihm vor, die Frau aus religiösen Gründen vor den Augen ihrer Kinder getötet zu haben.

Angeklagter weist religiöses Motive zurück

Als Grund gab er allerdings an, er sei frustriert gewesen über seine bevorstehende Ausweisung. Er war mehrmals in psychiatrischer Behandlung und sitzt nun in der geschlossenen Psychiatrie. Sein Pflichtverteidiger teilte mit, sein Mandant werde sich zum Verhandlungsauftakt voraussichtlich weder zur Sache noch zur Person äußern.

Minderjährige Söhne als Nebenkläger

In Deutschland ist der Afghane laut Polizei seit 2013. Untergebracht war der Mann in einer Gemeinschaftsunterkunft in Prien. An dem Prozess nehmen vier Nebenkläger teil, unter ihnen die beiden minderjährigen Söhne. Für den Prozess sind bisher bis 9. Februar vier Verhandlungstage angesetzt.